Kleine Angela: Westerwaldkreis wartet Asylverfahren ab

Von Stephanie Kühr

04. April 2017, 09:15 Uhr

Die kleine Angela und ihre Familie dürfen vorerst in Nauort bleiben. Das Land schiebt derzeit nur Straftäter nach Afghanistan ab. Tom Frey/dpa Foto: dpa

Der Bericht über die afghanische Flüchtlingsfamilie Rahmati aus Nauort in unserer Zeitung hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Zahlreiche Tageszeitungen und Fernsehsender haben in den vergangenen Tagen über das Schicksal der gut integrierten Familie, deren Asylantrag jüngst vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg abgelehnt wurde, berichtet. Ob unsere Zeitung, der Focus, die Welt, der Kölner Express, der Südwestrundfunk, Sat 1 und viele mehr – die in Deutschland geborene kleine Tochter Angela, der Vater Wahid und Mutter Nazifeh aus Dankbarkeit den Namen von Bundeskanzlerin Merkel gaben, stand dabei im Fokus der Öffentlichkeit. Nun scheint Bewegung in den Fall zu kommen.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf Bitten des Nauorter Ortsbürgermeisters Frank Herrmann hatte sich bereits Anfang März der Montabaurer Bundestagsabgeordnete Dr. Andreas Nick in den Fall eingeschaltet und das BAMF gebeten, den Sachverhalt erneut zu prüfen. In ihrem Antwortschreiben weist die Behörde darauf hin, dass die Ausländerbehörde des Kreises, anders als das BAMF, die Integrationsleistungen ...

Kritik am BAMF: Asylentscheider sind unter Druck

Eine hohe Zahl an unbearbeiteten Asylanträgen, zu wenige und noch dazu schlecht geschulte Mitarbeiter – die Kritik am Bundesamt für Migration und Flüchtlinge reißt auch unter der neuen Chefin Jutta Cordt nicht ab. Aufgrund strenger Zielvorgaben geraten die Asylentscheider unter Druck. Laut Personalrat müssen die Mitarbeiter im Schnitt 3,5 Entscheidungen am Tag erledigen.

Auch Wahid Rahmati kritisiert das Anhörungsverfahren. So wurde etwa der Dolmetscher während der 160-minütigen Befragung per Monitor zugeschaltet. „Da geht viel verloren.“ Auch zweifelt er die Qualität der Übersetzung an. kür

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