Oberhausen

Krake Paul ist tot

Als Pulpo-Paul wurde er weltbekannt, er hatte die Spanier bei der WM in Südafrika zum Titel getippt. Doch das hatten das Oktopus-Orakel und auch sonst niemand im Sea Life in Oberhausen kommen sehen: Paul ist tot. Das Tier hatte sieben Mal nacheinander die richtigen Vorhersagen für die deutsche Nationalmannschaft getroffen sowie das Finale richtig orakelt.

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Oberhausen – Als Pulpo-Paul wurde er weltbekannt, er hatte die Spanier bei der WM in Südafrika zum Titel getippt. Doch das hatten das Oktopus-Orakel und auch sonst niemand im Sea Life in Oberhausen kommen sehen: Paul ist tot. Das Tier hatte sieben Mal nacheinander die richtigen Vorhersagen für die deutsche Nationalmannschaft getroffen sowie das Finale richtig orakelt.

Bei dem letzten Orakel-Termin hatten die Kameras dicht gedrängt aneinander gestanden, die Bilder gingen über einen Medienpool live an hunderte Sender weltweit. Sea Life-Chef Stefan Porwoll erklärte,

der Krake sei friedlich und eines natürlichen Todes. „Er ist uns allen sehr ans Herz gewachsen und wir werden ihn schmerzlich vermissen.“

Das Aquarium, das durch den Kraken enorme Popularität erlangt hatte, hofft aber auf weiter pulsierenden Pulpo-Trubel: Hinter den Kulissen habe sich bereits ein junger Paul akklimatisiert. „Eigentlich sollte er in den kommenden Wochen von Paul dem Ersten angelernt werden.“

Pauls Körper ist jetzt im Kühlhaus und wird voraussichtlich in den kommenden Tagen eingeäschert. Das Sea Life treibt den Kult so weit, dass sogar ein Denkmal errichtet werden soll. Auch Pauls Urne soll den Besuchern präsentiert werden. „Da Paul zu Lebzeiten zu so großer Berühmtheit gelangte, erscheint es uns angemessen ein Denkmal für ihn zu errichten.“

Die Ortschaft Carballiño im Nordwesten Spaniens hatte dem Fußballorakel im Juli sogar die „Ehrenbürgerschaft“ verliehen und möchte die sterblichen Überreste nun auch in einem Museum ausstellen. „Für uns war Paul ein Symbol gewesen“, sagte der Bürgermeister Carlos Montes am Dienstag. „Carballiño versteht sich als Spaniens Hauptstadt des Tintenfischs.“

Doch auch ein Weltstar hat seine Gegner: Ziemlich sauer reagierte der Oxford-Professor für Wahrscheinlichkeitsrechnung David Spiegelhalter in einem Beitrag für die „Times“. Seit langem versuche er, junge Menschen über die Risiken des Glücksspiels aufzuklären. Pauls Prophezeiungen hätten ihn jedoch widerlegt: „Verflucht sei dieser Octopus – er hat mich der Lächerlichkeit preisgegeben.“