Irland ist nach Belgien, Dänemark, Finnland, Ungarn und den Niederlanden das nächste EU-Land, das diese Regelung einführt. Die Herstellung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen sei einfach zu teuer. In einer Mitteilung der Irischen Zentralbank ist von Produktionskosten in Höhe von 1,65 Cent und 1,94 Cent pro Münze die Rede. Viel zu viel für ein Stück Kupfer, das eigentlich in erster Linie in Spardosen und Schatullen und nicht so sehr in den Verkaufskassen landet. Laut Statistik hat sich die Zahl der Ein-Cent-Münzen im Umlauf seit der Einführung 2002 fast verfünffacht, die der Zwei-Cent-Münzen mehr als vervierfacht.
Bei Barverkäufen in Irland soll also in Zukunft der Gesamtbetrag einer Rechnung auf die nächste Fünf-Cent-Stelle auf- oder abgerundet werden. Die Preise von einzelnen Posten selbst bleiben davon aber unberührt und ungerundet stehen. Die Regelung gilt zudem ausschließlich für Barkäufe und soll nicht für elektronische Transaktionen in Kraft treten. Überweisungen per EC oder Kreditkarte können also wie bisher auf den Centbetrag genau getätigt werden.
In Deutschland ist es bisher nicht geplant, die Rundungs-Regelung einzuführen. Die Mehrheit der Bevölkerung (53 Prozent) sei für eine Abschaffung der kupferfarbenen Geldstücke, stellte jüngst das Portal myMarktforschung in einer Umfrage fest. Die Bundesbank sieht allerdings derzeit keinen Handlungsbedarf und wird weiterhin an dem Kleingeld festhalten. „Die deutsche Bevölkerung hat nach unseren Untersuchungen eine positive Einstellung zu Kleinmünzen“, hatte noch vor kurzem Notenbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele geäußert. "Die Bundesbank sieht keinen Grund, diesen Wunsch zu missachten.“ rew