YouTube-Stars (8): DieAussenseiter – Comedy mit Migrationshintergrund

DieAussenseiter, das sind Dima und Sascha. Foto: Tube Agency GmbH
DieAussenseiter, das sind Dima und Sascha. Foto: Tube Agency GmbH

Die russischen Wurzeln hört man ihnen in den Videos noch ein wenig an. Dima (Dimitri Koslowski) und Sascha (Alexander Koslowski) sind Cousins, „wir verstehen uns so gut, dass wir zueinander stehen, als wären wir Brüder“, schreiben sie im Infotext ihres YouTube-Channels.

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Mit stark hörbarem russischen Akzent parodieren Dima und Sascha Musikvideos, beweisen sich in Mutproben und Sketchen. Dabei spielen DieAussenseiter mit Nonsens und jonglieren munter mit Klischees über Ausländer und Deutsche. Selbstverständlich dürfen dabei Vorurteile über pöbelnde, Wodka trinkende Russen nicht fehlen.

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Video: Vorurteile über Russen! Sascha setzt ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit an die Lippen, nimmt einen beherzten Schluck und spuckt ihn sofort wieder aus. Dann schimpft er: „Das ist Wasser! Beleidigung! Wollt ihr mich vergiften, oder was?“ Das Vorurteil, dass Russen mehr Wodka als Wasser trinken, sowie vier andere Klischees, ziehen DieAussenseiter im Video ins Lächerliche.

Die Cousins wohnen zusammen in Düsseldorf, sind 27 Jahre alt, wirken aber deutlich jünger. Der Grund dafür liegt nicht nur in ihrem jugendlichen Aussehen, sondern auch in ihrer Albernheit. Und sie polarisieren. „Schwul“ ist für sie ein Schimpfwort, und in einigen ihrer Blödel-Videos finden sie es witzig, Behinderte nachzumachen: Ein zweifelhafter Publikumserfolg ist eine Sketchreihe über einen zurückgebliebenen Jungen namens Herbert.

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Video: Mr. Saxobeat Parodie. Die Aussenseiter verkohlen den erfolgreichen Charthit Mr. Saxobeat, im Original von Alexandra Stan. Im Parodievideo tanzen Sascha und Dima mit einem unbekannten Mädchen durch ein Möbelhaus, den Text ist umgedichtet: Aus Mr. Saxobeat wird Mr. HaltdeinMaul. Das Mädchen mit den langen roten Haaren ist für den Gesang zuständig, die beiden Cousins fürs Blödeln. Und auch die Figur Herbert spielt eine Rolle im Musikvideo: mit Harlekinsmütze sitzt er auf einem Bobbycar und schielt durch dicke Brillengläser in die Kamera.

Der derbe, teils sehr grenzwertige Humor mit Migrationshintergrund ist bei YouTube-Nutzern offenbar beliebt: rund 1,5 Millionen Abonnenten hat der Kanal DieAussenseiter. Die Videos wurden mehr als 420 Millionen Mal angesehen. Herumalbern ist für sie kein Hobby mehr, sondern ein gewinnbringendes Geschäft. In einem Interview sagten sie, von YouTube würden sie in Saus und Braus leben. Allerdings bereuen sie, dass sie zu Beginn ihrer Videostar-Karriere ihre echten Namen preisgegeben haben: „Hätten wir gewusst, dass unsere Videos so erfolgreich werden und wir damit so bekannt, dass uns Leute im Real Life verfolgen, würden wir uns irgendwelche Pseudonyme ausgedacht haben.“, antworteten sie auf die Frage, was sie gern mit einem Internet-Radierer auslöschen würden.

Musik machen Dima und Sascha auch: Ihr erster Song „Aram Sam Sam“, eine eigenwillige Interpretation eines Kinderliedes, war 2012 unter den Top 100 der deutschen Single-Charts. Und wem die YouTube-Videos und Musikveröffentlichungen nicht reichen: die Koslowski-Cousins sind 2012 unter die Literaten gegangen. Fans können sich für rund 10 Euro mit dem Buch „Überleben unter Opfern“ von Dima und Sascha erklären lassen, „wie man am besten durchs wahre Leben kommt. Denn das Leben dort draußen, außerhalb des Internets, kann extrem gefährlich und unberechenbar sein.“, so der Klappentext.

Von unserer Mitarbeiterin Anna Aridzanjan