YouTube-Stars (3): LeFloid – Der Nachrichtensprecher im Netz

Florian Mundt alias LeFloid. Foto: Mediakraft Networks
Florian Mundt alias LeFloid. Foto: Mediakraft Networks

Wie bringt man Jugendliche dazu, sich für das aktuelle Tagesgeschehen zu interessieren? Florian Mundt bietet mit seinem YouTube-Kanal „LeFloid“ und der Reihe „LeNews“ die Lösung. Darin kommentiert Mundt Sensationelles und Skurriles, über das Zeitungen und Nachrichtensendungen berichten – mit viel tiefschwarzem Humor.

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„Action News, aber hart!“ ist das Motto der Videos von LeFloid. Ja, die meisten der Nachrichten, die der 26-jährige Florian Mundt thematisiert, sind reißerisch. Ja, mit seinen Kommentaren schrammt LeFloid hart am „Bild“-Zeitungsniveau entlang und landet fast im Stammtischfettnäpfchen. Aber Mundt sorgt mit „LeNews“ zumindest dafür, dass Teeanger sich mit Nachrichten und dem Weltgeschehen auseinandersetzen – über Schulhofgrenzen und Facebook-Likes hinaus.

Mundt ist Student an der Humboldt-Universität in Berlin, macht gerade seinen Abschluss in Psychologie und Rehabilitationspädagogik. Lernen, Videos produzieren, Zeit mit seiner Freundin Ina verbringen – viel Zeit hat Mundt bei diesem vollgepackten Alltag nicht. „Sie findet es zwar nicht immer toll, wenn ich so viel um die Ohren habe, aber sie geht ja selbst auch zur Uni und arbeitet.“, sagt Mundt über seine Freundin.

Auf viel Schlaf muss er da manchmal verzichten. Kaffee hilft. Mund mag ihn „schwarz wie die Nacht, ohne alles und viel bitte.“ Der Dreh für „LeNews“ verlangt Vorbereitung. Mundt schreibt dafür ein Skript, also ein Mini-Drehbuch. Was steht eigentlich da drin? „Textfetzen, Randnotizen, Skizzen, irgendwelche Krakeleien und alles, was mir hilft ein Thema irgendwie zu ordnen“, beschreibt Mundt ein typisches Skript.

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Das jüngste LeNews-Video von LeFloid. „Aloha Freunde!“, säuselt Mundt in die Kamera und legt ohne Umschweife gleich los. „Die GEMA kann den Mund mal wieder nicht voll kriegen“, sagt er und ahmt ein gierig schlingendes Monster nach. Hintergrund: Die GEMA plant, Gebühren für jedes eingebundene YouTube-Video zu erheben. Eine schlechte Nachricht, vor allem für YouTube-Stars wie ihn.

Außerdem thematisiert er die Schweizer Abstimmung gegen Masseneinwanderung, stilecht auf Schwyzerdütsch. Und die skurrile Meldung, dass ein Arzt mithilfe einer US-Krankenhausserie die geheimnisvolle Krankheit seines Patienten diagnostizieren konnte, findet auch noch Platz im Video: „BÄM! Die Erinnerung schlägt zu, assasinengleich“, kommentiert er den Geistesblitz des Arztes.

Natürlich darf dabei die Interaktion nicht fehlen: Mundt fragt die Zuschauer immer nach ihrer Meinung zu den Nachrichten. Auf YouTube können Nutzer unter jedem Video Kommentare hinterlassen. Wer jetzt immer noch glaubt, die Jugend von heute wäre politikverdrossen und würde sich nicht für das Weltgeschehen interessieren, den wird folgende Statistik vielleicht umstimmen: 1,5 Millionen Nutzer haben den YouTube-Kanal LeFloid abonniert. Seine Videos wurden bereits mehr als 143 Millionen Mal angesehen.

Das sind doch gute Nachrichten.

Von unserer Mitarbeiterin Anna Aridzanjan