Internet-Neueinsteiger werden häufig mit Aussagen konfrontiert, die sie anfangs nicht überblicken können. Tatsächlich lauern im Netz Gefahren – doch sollte man sich davon nicht ins Bockshorn jagen lassen. Wir räumen mit den gängigsten Vorurteilen auf.
Von unserem Digitalchef Marcus Schwarze
1„Man sollte Javascript ausschalten.“ Javascript ist eine Skriptsprache, mit der besondere Dinge im Browser-Fenster dargestellt werden können. Sie ergänzt HTML, die ursprünglich im Netz verwendete Sprache zum Beschreiben von Internetseiten. Javascript an sich ist nicht gefährlich – aber die Sprache kann dazu verwendet werden, ungewünschte Effekte auf dem Rechner eines Nutzers zu verursachen. Beispielsweise könnte eine Seite weitere Fenster öffnen und – wenn der Programmierer böswillig ist – gar Hunderte Fenster öffnen und damit den Rechner lahmlegen.
In der Praxis jedoch nutzt die ganz überwiegende Zahl der Internetsurfer Javascript. Ebenso wird auf zahlreichen Internetseiten Javascript verwendet, um beispielsweise schöne Menüeffekte zu erzeugen. Manche Seiten lassen sich ohne Javscript nicht sinnvoll verwenden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gibt auf seiner Website www.bsi-fuer-buerger.de nicht den Tipp, Javascript zu deaktivieren. Stattdessen warnt es allgemein vor „aktiven Inhalten“, wie zum Beispiel auch Flash, Silverlight, ActiveX-Controls und Java. Als Basisschutz wird empfohlen:
- ein aktuelles Virenschutzprogramm zu verwenden;
- eine Personal Firewall einzusetzen (ist in den gängigen Viren-Schutzprogrammen enthalten);
- stets alle Sicherheitsupdates fürs Betriebssystem und für den Browser einzuspielen.
2„Man sollte keine Cookies zulassen.“ Cookies sind Datenkrümel auf der Festplatte, die bestimmte Informationen beim Besuch einer Seite speichern. Besucht man etwa das Internetkaufhaus amazon.de und interessiert sich für Kapuzenpullover, bekommt man beim nächsten Besuch der Seite erneut solche Pullis angezeigt. In Sachen Datenschutz ist das möglicherweise nicht gewünscht. Gefährlich werden Cookies, wenn man sie auf öffentlichen Rechnern zulässt: Dann hat man sich vielleicht bei Facebook eingeloggt, und spätere Nutzer des Rechners können dann das Facebook-Profil verwenden, das Passwort ändern oder im fremden Namen Beiträge veröffentlichen. Im Alltag an einem privaten Rechner spricht aber in der Regel nur wenig dagegen, Cookies zuzulassen.
3„Man sollte keine Kreditkartendaten im Internet übertragen.“ Wer im Restaurant dem Ober seine Kreditkarte zum Bezahlen gibt, läuft Gefahr, dass der damit Schindluder betreibt – es hängt also in diesem Fall von der Vertrauenswürdigkeit des Obers ab, wie gefährlich das Bezahlen damit ist. Im Netz zählt ganz ähnlich die Vertrauenswürdigkeit des Shops, in dem man einkauft. Hinzu kommt die Gefahr, dass jemand die Kreditkartendaten bei der Eingabe im Browser oder beim Versand durchs Netz ausspäht. Davor schützen verschlüsselte Seiten: Man erkennt sie am „https://“ in der Adresse statt „http://“ (also ohne s). Generell sind Kreditkartenzahlungen im Internet möglich und sicher. Vorsichtig sollte man aber auf unbekannten Einkaufsseiten sein. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, googelt am besten vor dem Kauf im Internet nach dem Ruf des Shopbetreibers – oder wählt stattdessen ein richtiges Geschäft vor der Haustür.
Weitere Browser-Tipps unter www.bsi-fuer-buerger
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