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Wiesbaden

Eigenwilliger Ritt durch die Ballettgeschichte

Von Andreas Pecht
Pure Körperlichkeit: In der Choreografie „nicht schlafen“ gehen die Tänzer nicht gerade zimperlich miteinander um. Foto: Van der Burght
Pure Körperlichkeit: In der Choreografie „nicht schlafen“ gehen die Tänzer nicht gerade zimperlich miteinander um. Foto: Van der Burght

Bei der Ruhrtriennale 2016 haftete der Choreografie „nicht schlafen” von Alain Platel für seine Brüsseler Compagnie les ballets C de la B noch ein Hauch von Skandal an. Das Publikum beim Gastspiel jetzt im Rahmen der Wiesbadener Maifestspiele nimmt indes weder Anstoß an einer Bühnenskulptur aus drei präparierten Pferdekadavern noch am teils geradezu erschreckend rüden Umgang der neun Tänzer – acht Männer und eine Frau – untereinander. Die Faszination an der so eigensinnigen, originellen Art der Neuverarbeitung von Bewegungsformen des klassischen, neoklassischen, überwiegend aber zeitgenössischen und freien Tanzes stellt im Hessischen Staatstheater alle Bedenken der schließlich jubelnden Zuseher in den Schatten.

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Von unserem Autor Andreas Pecht Kein Fünkchen Grazie, Gediegenheit, Schönheit enthalten das Bühnenbild von Berlinde De Bruyckere und die Kostüme von Dorine Demuynck. Löchrig zerrupft begrenzt ein dreckiger Sackvorhang einen Raum, für den der Einzug von Mutter Courage mit ihrem Marketenderwagen gar keine Überraschung wäre. Brechts Antiheldin aus dem Dreißigjährigen Krieg ...