Windhagen

Windhagener Heimat- und Verschönerungsverein besucht Andernach

Foto: Achim Bruns

Die diesjährige Jahresabschlussfahrt führte mehr als 20 Mitglieder und Freunde des Windhagener Heimat- und Verschönerungsvereins (HVV) am ersten Adventssonntag in die historische Stadt Andernach.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Wenngleich die Wetterprognose alles andere als gutes Ausflugswetter verhieß, so hatten die Teilnehmer der Tour doch reichlich Glück, weil Petrus wohl ein Einsehen mit ihnen hatte. Die Stadt kann mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Begonnen wurde mit einem von einer kundigen Gästeführerin geführten Stadtrundgang, der 90 Minuten lang durch das historische Stadtzentrum ging. Dabei vermittelte die Gästeführerin eine Fülle an Informationen aus Geschichte und Wirtschaft der ehemals freien Reichsstadt, die mit dem Handel von Mühl- und Bausteinen aus der Eifel sowie Rheinwein wohlhabend wurde.

Foto: Achim Bruns

Während in Zeiten des Mittelalters der normale Stadtbürger ein Haus aus Holz, Stroh und Lehm bewohnte, wurden die Kaufleute steinreich, denn sie konnten sich repräsentative Steinhäuser leisten, die bei weitem nicht so brandgefährdet waren, wie die normalen Stadthäuser. So war es auch die Aufgabe der Stadtsoldaten, außer auf von außen anrückenden Feinden insbesondere auf Brandherde in der Stadt mit lautstarkem Alarm zu reagieren. Eine ehemals 2,4 Kilometer lange Stadtmauer mit mehren Stadttoren und 16 Türmen schützte die Stadt und ein Kilometer dieser Stadtmauer können noch begangen werden.

Foto: Achim Bruns

Obwohl die 90-minütige Stadtführung längst nicht alle Sehenswürdigkeiten einschließen konnte, gab es dennoch eine enorme Fülle an Wissen für die Teilnehmer des Rundgangs, denn die wechselvolle Geschichte der Stadt, ihrer Bürger und ihres Handelns wurde mit zahlreichen Anekdoten und auch Legenden ausgeschmückt, denn Andernach blickt auf eine über 2000-jährige Geschichte zurück. Nach so vielen Eindrücken besuchte man das Weihnachtsdorf auf dem Marktplatz, wo es Gelegenheit gab, sich mit den für Weihnachtsmärkte üblichen Speisen und Getränken zu stärken und hier gab es dann auch ein Regenschauer, um der Wetterprognose gerecht zu werden.

Das Andernacher Weihnachtsdorf begeistert seine Besucher mit Aufführungen der Weihnachtsgeschichte auf einer als Stall von Bethlehem aufgebauten Bühne mit Darstellern, die der örtliche Karnevalsverein stellt. Diese beweisen, dass ihr schauspielerisches Talent auch für ernste Darbietungen geeignet ist. Einen weiteren Weihnachtsmarkt mittelalterlicher Prägung gab es in der Ruine der Burg des Kölner Erzbischofs, dem die Stadt Andernach vom Kaiser Barbarossa geschenkt worden war. Dies war den Bürgern Andernachs natürlich ein Dorn im Auge, und sie bewiesen ihre Eigenständigkeit mit dem Bau des runden Turms, der heute noch das Wahrzeichen der Stadt ist, was bei einer Mauerstärke von fünf Metern kaum verwundert. Selbst Napoleons Kanoniere scheiterten an diesem wehrhaften Bauwerk. Alle Ausflugsteilnehmer waren sich einig, wieder eine interessante Tour geboten bekommen zu haben, an die man gern zurückdenkt.