Bad Honnef

Schüleraustausch Bad Honnef und Berck sur Mer: Schöne Erlebnisse und Begegnungen garantiert

Seit 42 Jahren gibt es den Schüleraustausch des Städtischen Siebengebirgsgymnasiums mit dem Collège Jean Moulin in der nordfranzösischen Partnerstadt Berck sur Mer.

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Im ersten Jahr 1976 war sogar Otto Neuhoff einer der Schüler gewesen, die sich über die freundliche Aufnahme in einer Gastfamilie freuen durfte. Dieses Jahr empfing er als Bürgermeister die Schülergruppe aus Bad Honnef und Berck sur Mer im Bad Honnefer Rathaus. 19 Schüler kamen aus Berck sur Mer nach Bad Honnef. Sie blieben zehn Tage lang. Noch vor Ostern erfolgt der Gegenbesuch der Bad Honnefer Schüler in Berck sur Mer. Die Jugendlichen besuchen die Klassenstufen 6 bis 9 und sind zehn bis 15 Jahre alt.

Bürgermeister Otto Neuhoff hieß sie im Ratssaal herzlich willkommen und sagte auch mit Bezug auf den Brexit: „Es ist wichtig, dass gerade die Deutschen und Franzosen sich darauf besinnen, Freunde zu sein, weil es vor nicht langer Zeit Kriege und Feindschaft gab. Die nationalen Interessen müssen zurückgestellt werden.“ Den Bürgermeister von Berck sur Mer Bruno Cousein kenne er gut. Gemeinsam haben sie nach Lösungen gesucht, wie der europäische Gedanke gestützt werden und Europa zueinanderfinden kann.

Die Bercker Schüler waren gut vorbereitet und bedankten sich für den Empfang und das sogar in Deutsch. Begleitet und betreut werden sie von Lehrerin Katarina Dragic. Die Schüler nehmen am Unterricht ihrer gastgebenden Schüler teil. Zusätzlich gibt es Projektunterricht. Die Schüler erstellen Lernvideos über kulturell unterschiedliche Gepflogenheiten, erklärte die Französischlehrerin am Siebengebirgsgymnasium Christina Orth. Aufgenommen wurde beispielsweise ein Beitrag, wie unterschiedlich in Frankreich und Deutschland gefrühstückt wird. Später werden die Videos im Unterricht verwendet.

Die Schüler aus Berck sur Mer fuhren während des Aufenthalts nach Bonn ins Haus der Geschichte und nach Köln. Aber natürlich gab es auch freie Zeit, was besonders ungewöhnlich für die französischen Schüler ist, die jeden Tag auch nachmittags zur Schule müssen. Lehrerin Dr. Stefanie Lamsfuß-Schenk vom Siebengebirgsgymnasium erklärte, dass der Schüleraustausch wichtig ist, weil sich die Schüler nicht nur im Internet kennenlernen, sondern sich in der Realität begegnen, was eine ganz andere Erfahrung ist. Sie ist sehr zufrieden mit den netten und motivierten Jugendlichen.

Trotzdem ist es heute einfacher, den Kontakt zu knüpfen. Alle besitzen Smartphones und hatten schon vorher die wichtigsten Informationen ausgetauscht: Fotos von sich selbst, der Familien, Umgebung oder auch das Gästezimmer. Lange, wohlformulierte Briefe werden nicht mehr geschrieben. In den Chats wurde zunächst ein Mix aus Englisch, Deutsch und Französisch verwendet, aber durch die persönliche Begegnung, so sagt Lehrerin Christina Orth, wird sich auch das bessern. Ganz altmodisch waren am ersten Abend am Tag der Ankunft in mehreren Familien Gesellschaftsspiele gespielt worden. Heimweh hatte noch niemand.

Einen kleine Zuschuss gibt es für den Schüleraustausch noch vom Deutsch-Französischen Jugendwerk. Ansonsten tragen die Teilnehmenden die Kosten des Austauschs selbst. Sehr erfreut von dem Treffen im Rathaus war auch Ludger Viehoff vom Bad Honnefer Partnerschaftskomitee, das sich um die Städtepartnerschaft mit Berck sur Mer kümmert, denn durch das dankenswerterweise große Engagement von Seiten der Lehrer- und Bürgerschaft werden die schönen Begegnungen erst möglich.