Neuwied

Ruderer waren im nördlichen Holland unterwegs

Foto: Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied

Für das verlängerte Fronleichnamswochenende hatte sich Patrik Sassin vom Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied (GTRVN) etwas ganz Besonderes ausgedacht.

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Eine Städtetour, verbunden mit einer viertägigen Ruderwanderfahrt und obendrein noch die Teilnahme an einer Ruder-Marathon-Veranstaltung war der Plan. Eine perfekte Kombination und eine optimale Ausnutzung des langen Wochenendes.

15 Teilnehmer setzten sich am Mittwoch vor Fronleichnam mit drei Fahrzeugen und einem mit vier Ruderbooten beladenen Bootsanhänger von Neuwied in Richtung Amsterdam in Bewegung.

Nachdem am Donnerstagmorgen alle Boote abgeladen und startklar gemacht worden waren, ging es zunächst auf der Amstel stadteinwärts. Auf Höhe der Oper tauchte der GTRVN-Konvoi in westlicher Richtung in das Grachtengewimmel von Amsterdam ein. Aufgrund der geringen Breite der Grachten, der noch geringeren Breite der Brückendurchfahrten sowie dem Personenschiffsverkehr waren höchste Anforderungen an die Mannschaften gestellt. Im Anschluss an die Innenstadtpassage ging es über Kanäle und Seen zum Tagesziel nach Alkmaar.

Am Freitagvormittag durfte man sich den berühmten Käsemarkt von Alkmaar nicht entgehen lassen. Fahrtenleiter Patrik Sassin hatte für die Gruppe eine Führung gebucht, so dass die Ruderer aus erster Hand über die Käseherstellung und -vermarktung sowie über die Traditionen der nordholländischen Käsegilde informiert wurden. Kurz nach Mittag setzten sich die vier Ruderboote dann in Richtung Purmerend in Bewegung. Hier wurde an Bord eines vor Anker liegenden Plattbodenschiffes übernachtet, was für die Neuwieder Wassersportler eine ganz neue Erfahrung war. Auch wenn das Platzangebot der Kajüten und Kojen nicht sonderlich üppig war, so hatte die Atmosphäre an Bord doch eine besondere Note.

Samstags hatten Patrik Sassin und GTRVN-Marathonexperte Markus Müller sich für die Teilnahme an der Nord-Holland-Tocht, einer Marathon-Regatta über 70 Kilometer, angemeldet. Für sie begann der Tag sehr früh, da erst ein Boot zum Regattastart nach Alkmaar transportiert werden musste. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, denn die beiden konnten den Sieg im Zweier eindeutig für sich verbuchen. Für den Rest der Gruppe stand eine vormittägliche Ruderausfahrt über 24 Kilometer auf den Kanälen rund um Purmerend auf dem Programm. Am Nachmittag wurde Amsterdam nicht rudernd, sondern zu Fuß erkundet, so dass auch kulturelle Bedürfnisse gestillt werden konnten.

Die vierte und letzte Etappe von Purmerend zurück nach Amsterdam verlief über den schnurgeraden Nordholland-Kanal. Nachdem die Stadtgrenze von Amsterdam in Sicht kam war, wurde die Streckenführung wieder interessanter. Über eine Schleuse wurde der Amsterdam-Nordseekanal erreicht, und man befand sich genau gegenüber dem Amsterdamer Hauptbahnhof. Der breite und viel befahrene Kanal wurde gekreuzt, und die Boote tauchten wieder in den Grachtenbereich der Stadt ein. Besonders beeindruckend war die Vorbeifahrt am futuristischen Bau des Museums für Wissenschaft und Technologie, neben dem die Ruderboote wie Nussschalen wirkten. Die Innenstadt wurde dieses Mal östlich umrundet.

Zurück auf der Amstel schloss sich der Kreis und die Ruder-Rundfahrt durch Nordholland. Teilnehmer und Organisator waren vollauf zufrieden, so dass schon Pläne geschmiedet wurden, im nächsten Jahr einen anderen Teil von Holland im Ruderboot zu erkunden.