Neuwied

„Mehr als Schule!“: Erfolgreicher Informations- und Fortbildungstag an der Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige

Das Bild zeigt Lucas Garthe und Nils Wolf beim Eröffnungsvortrag.
Das Bild zeigt Lucas Garthe und Nils Wolf beim Eröffnungsvortrag. Foto: Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige

Dass die Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige in Neuwied als überregionales Förder- und Beratungszentrum „Mehr als Schule!“ ist, wurde bei einem Informations- und Fortbildungstag einmal mehr unter Beweis gestellt.

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Mehr als 70 Eltern, Schüler und Kollegen von anderen Schulen kamen nach Neuwied, um sich im Rahmen des Handlungsfeldes „Beratung und Unterstützung“ (B und U) über verschiedenste Aspekte des Lebens und Lernens mit Hörschädigung zu informieren.

Alle Gäste schauen sich in der Abschlussrunde den Stop-Motion-Film der Schüler an.
Alle Gäste schauen sich in der Abschlussrunde den Stop-Motion-Film der Schüler an.
Foto: Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige

Den Anfang bildete ein sehr beeindruckender Erlebnisbericht des hörgeschädigten Studenten Lucas Garthe, der auch gleichzeitig auf die Unterstützungsmöglichkeiten von Selbsthilfeorganisationen (wie zum Beispiel der Bundesjugend im Deutschen Schwerhörigenbund) hinwies. Unterstützt wurde er von Nils Wolf, der als ebenfalls hörgeschädigter Schüler seit kurzem in der Bundesjugend engagiert ist.

Im Anschluss daran konnten sich die Teilnehmer in insgesamt zehn thematisch differenzierten Workshops über medizinisch-diagnostische Aspekte der ein- und beidseitigen Hörschädigung informieren, über die Bedeutung des „Guten Hörens für alle (Raumakustik)“, über Fragen der Identitätsentwicklung Hörgeschädigter, Strategien zur Hör- und Kommunikationstaktik und Nutzungsmöglichkeiten von Hörtechnik und Zusatztechnik. Als besonders wertvoll wurde hier das Engagement der hörgeschädigten Mitarbeiterin Hannah Brathuhn und des hörgeschädigten Studenten Julian Staudt empfunden, die in den Workshops aus eigenen Erfahrungen berichten konnten und somit eine enorme Expertise mit einbrachten.

Die nach Neuwied gereisten hörgeschädigten Schülerinnen und Schüler erarbeiteten in zwei Workshops eine „Stadt der Stille“ und einen Stop-Motion-Film, der den Teilnehmern zum Ende der Veranstaltung hin gezeigt werden konnte.

Ein zusätzliches Angebot konnte durch die Akustiker der Firmen Becker Hörakustik und Geers Hörakustik eingebracht werden, die in der Mittagspause über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Hörsysteme berichteten und für individuelle Gespräche zur Verfügung standen.

Zum Abschluss der Veranstaltung hin konnte ein überaus positives Fazit gezogen werden. Alle Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der organisatorischen und fachlichen Gestaltung des Tages und freuten sich auf eine Fortsetzung dieses Veranstaltungsformats im Jahr 2019.

Bericht von Bernd Günter, Förderschulkonrektor