Segendorf

Innenminister Roger Lewentz besucht das Wohnprojekt La Compostella in Segendorf

Foto: Ernst Heer

Minister lobt die engagierte Arbeit der Gruppe.

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Es ist schon ein wenig aufregend, als Freitagmorgen die großen Dienstwagen des Innenministers durch die kleine Straße Auwiese in Segendorf auf das Baugelände des Wohnprojektes La Compostella fahren. Innenminister Lewentz war nach einer Einladung von Gruppenmitglied Erich Oetz schnell bereit gewesen, dass außergewöhnliche Wohnprojekt zu besuchen. Zuvor waren schon prominente Vertreter der Stadt und des Landtages ebenfalls erschienen: Landtagsabgeordneter Fredi Winter, Oberbürgermeister Jan Einig, Bürgermeister Michael Mang und Beigeordneter Dieter Mees und außerdem Architekt Stefan Schäfer.

Gruppensprecher Ludger Kamp begrüßte die Anwesenden in der fast fertig gestellten Küche von Annelie Wieland. Der Sprecher der Gruppe erzählte, wie aus einer Doppelkopfrunde die Idee des gemeinschaftlichen Wohnens geboren wurde. „Das, was sich viele erträumen, haben wir wirklich gemacht“, erklärt Ludger Kamp voller Stolz. Nach dem Erwerb eines lange Zeit brachliegenden ehemaligen Industriegeländes wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den Stefan Schäfer aus Heimbach Weis gewinnen konnte. Anhand der Pläne erklärte Stefan Schäfer die besondere Architektur des Projektes. Grundlage sind Häuer in Stein und Holzbauweise und eine Industriehalle, die fünf Wohnungen und einen großen Gemeinschaftsraum und Kellerräume beherbergen wird. Ein weiteres Haus mit vier Wohneinheiten ist außerdem geplant. Alle Häuser und Wohneinheiten können im Innenraum individuell geplant werden, weisen aber im Außenbereich gemeinsame Gestaltungselemente auf. Marita Hofmann-Brand machte deutlich, dass der Charme des Projektes genau in dieser Möglichkeit der Individualität und Autonomie liegt, aber auch im Gemeinschaftsgedanken. Toleranz, und verbindliche Nachbarschaft stehen im Mittelpunkt. Dafür gibt es genug Möglichkeiten des Rückzugs, aber auch Flächen um gemeinsame Hobbies zu betreiben. Kleine Gemeinschaftsräume wie Werkstatt, Fitnessraum, Kino- und Tischtennisraum werden deshalb im Keller der großen Halle ausgebaut. Dass diese Gemeinschaftsflächen auch durch die Gruppenmitglieder finanziert werden müssen, war auch den anwesenden Gästen klar. Roger Lewentz und die Vertreter der Stadt machten jedoch deutlich, dass sich die Kosten für den Einzelnen nach ihren Erfahrungen im angemessenen Rahmen bewegen.

Foto: Ernst Heer

Die Frage ob auch jüngere Menschen oder Kinder in dem Projekt leben können, wurde von allen Gruppenmitgliedern mit einem eindeutigen Ja beantwortet. Hier gilt es, verstärkt die Vorteile eines solchen Wohnens auch für die jüngere Generation deutlich zu machen, erklärte Erich Oetz.

Beim anschließenden Rundgang über die belebte Baustelle zeigte sich der Innenminister beeindruckt von den vielen Entfaltungsmöglichkeiten auf dem Gelände. Auch die ökologische Ausrichtung des Projektes durch Solarenergie und Pellets Zentralheizung und Mobilitätskonzept, bewertete Roger Lewentz als äußerst innovativ und zukunftsweisend.

Er zeigte sich vor allem begeistert vom Engagement der Gruppe. „Sie sind wirklich ein Modellprojekt. Was sie hier in Eigeninitiative geleistet haben und leisten ist außergewöhnlich und bewundernswert. In anderen Projekten werden all diese Aufgaben oft von Profis gestemmt und das klappt deshalb nicht besser “ erklärte Roger Lewentz.

Der Innenminister bestärkte die Gruppe darin, unbeirrt auf ihrem Weg weiterzugehen. „Modellprojekte wie La Compostella sind wichtig und werden sich in der Zukunft durchsetzen. Das Thema von gemeinschaftlichem Wohnen mit mehreren Generationen und auch im Alter muss immer wieder in das gesellschaftliche Bewusstsein gebracht werden“ ermutigte er die Gruppenmitglieder zum Abschied.

Wer Interesse an dem Projekt hat oder eine der freie Wohnungen erwerben möchte, kann sich an Ludger Kamp (0171 3804006; l.kamp@gmx.de) wenden oder über die Internetseite www.lacompostella-neuwied.de Kontakt aufnehmen.