Bad Honnef

Es ist viel in Bewegung gekommen: Sandspieltherapieangebot in der Grundschule Am Reichenberg ein Erfolg

Das Bild zeigt (sitzend) Kinderpsychotherapeutinnen und verantwortlich für das Projekt „Kinder in innerer Not“ Gundel Graetschel (links), Andrea Wiedekind-Neumann (rechts), (stehend) Dr. Beate Schaaf (Caritas Bad Honnef, links), Nicola Kiwitt, (Schulleiterin Grundschule Am Reichenberg, Mitte) und Felix Trimborn (Mitarbeiter Fachdienst Soziales und Asyl, rechts).
Das Bild zeigt (sitzend) Kinderpsychotherapeutinnen und verantwortlich für das Projekt „Kinder in innerer Not“ Gundel Graetschel (links), Andrea Wiedekind-Neumann (rechts), (stehend) Dr. Beate Schaaf (Caritas Bad Honnef, links), Nicola Kiwitt, (Schulleiterin Grundschule Am Reichenberg, Mitte) und Felix Trimborn (Mitarbeiter Fachdienst Soziales und Asyl, rechts). Foto: Stadt Bad Honnef

Kinder, die traumatische Erlebnisse hatten, tragen diese Erfahrungen oft lange mit sich herum, ohne darüber sprechen zu können oder zu wollen. Diese hohe Belastung wirkt sich umso negativer auf ihr Wohlbefinden und Verhalten aus.

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Oft fällt es ihnen leichter, solche Erinnerungen im Spiel zu bearbeiten. Hier können sie auf die Situation als Regisseur der Szene selbst Einfluss nehmen. Aus dem passiven Erleben wird eine aktive Verarbeitung. In der GGS Am Reichenberg haben die Kinderpsychotherapeutinnen Gudel Grätschel und Andrea Wiedekind-Neumann im vergangenen Schuljahr zehn Schülern mit Fluchterfahrung die Gelegenheit gegeben, sich durch eine Sandspieltherapie mit den sie belastenden Erlebnissen auseinanderzusetzen. Ausgesucht wurden die Kinder von der Schule und die Eltern gaben vorher ihr Einverständnis. Die Bad Honnefer Caritas finanzierte das Spielmaterial und der Fachdienst Asyl unterstützte die Therapeutinnen intensiv bei der Organisation des Angebots.

Beide Therapeutinnen berichteten jetzt der Presse über den positiven Verlauf des Projekts und die für alle Beteiligten bereichernden Erfahrungen. Ohne weitere Vorgaben konnten die Kinder in den Gruppenstunden verschiedene Figuren und Gegenstände aus dem großen Fundus aussuchen und damit in einer eigenen Sandbox Szenen gestalten. Dabei wurde jedes Kind von einer ehrenamtlichen Assistentin begleitet, die aber niemals in das Spiel eingriff, sondern es nur beobachtete. Alle Kinder genossen das freie Spiel ohne Druck und das Gefühl eine Person zu haben, die nur für einen allein da war. In den zehn Wochen änderten sich die dargestellten Bilder: Kriegsszenen etwa wurden durch friedlichere Situationen ersetzt. Einige Kinder begannen auch über ihre Erlebnisse zu sprechen. Die Klassenlehrer meldeten zurück, wie „zufrieden und beglückt“ die Kinder von der Therapie zurück in den Unterricht kamen.

In diesem Schuljahr wird die Sandspieltherapie wieder angeboten werden, diesmal sollen auch Bad Honnefer Kinder ohne Fluchterfahrung dabei sein. Da einige Assistentinnen eine weitere Mitarbeit für sich nicht mehr organisieren können, werden neue Helfer gesucht. Bei Interesse kann man sich direkt mit Gundel Grätschel in Verbindung setzen unter Telefon 02224/987 25 43 oder E- Mail praxis-graetschel@dlcom.de