Rüdesheim

Plötzlich einsetzender Regen tat der guten Stimmung keinen Abbruch

Foto: Kathrina Langenbach

Die Rüdesheimer Blue Notes begeistern beim Jubiläumskonzert auch hautnah.

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Mehrfach richteten sich im Laufe des Samstags die Blicke der Sänger des Gesangvereins Rüdesheim zum Himmel, Wetter-Apps wurden verglichen und die bange Frage lautete: Wird das Wetter halten, nach all den Mühen, die monatelange Vorbereitungen mit sich gebracht hatten? Schließlich sollte das Jubiläumskonzert zum diesjährigen Höhepunkt des Vereinslebens werden.

Erwartungsvoll erschienen bereits lange vor dem offiziellen Beginn viele Freunde der Chormusik, die mit dem Pop-, Jazz- und Gospelchor Blue Notes das Gründungsjubiläum feiern wollten. Als die erste Vorsitzende Kerstin Zimmermann-Wudick die Gäste begrüßte und in einem Rückblick elf Jahre erfolgreiche Chorarbeit der Blue Notes Revue passieren ließ, war jeder Platz in der mit rustikalem Charme stilvoll hergerichteten Dorfscheune besetzt. Mit dem afrikanischen „Siyahamba“ eröffnete Chorleiter Christoph Gerz den ersten Block des Programms mit Wunschtiteln des Stammpublikums, gefolgt von „Hallelujah“, „Memory“, „California Dreamin‘ “ und dem mitreißenden Gospel „Oh happy day“, der die begeisterten Fans sofort zum Mitklatschen animierte.

Anschließend kündigte Andreas Wolf, der routiniert und schlagfertig durch das Programm führte, die KKM Bingen-Büdesheim an, die mit ihren fetzig vorgetragenen Melodien „Queen’s Park Melody“, „Marvin Gaye“ und „PUR in conzert“ weiteren Schwung in das Konzert brachten. Der Gemischte Chor des Gesangvereins, der in diesem Jahr mit 130-jährigem Bestehen ebenfalls ein Jubiläum feiern konnte, glänzte danach mit den bekannten und beliebten Evergreens „Butterfly“, „Zwei kleine Italiener“ und „Du kannst nicht immer 17 sein“. Der letzte Auftritt vor der Pause gehörte dem Jazzduo Julian Rausch &Christoph; Gerz, die an Piano und Trompete die Zuhörer mit den Titeln „Black Orfeo“ und „All of me“ verzauberten und Lust auf mehr machten.

Zu Beginn des zweiten Teils rockte die KKM das Publikum mit „Nena“, „A tribute to Amy Winehouse“ und „Music“. Der Gemischte Chor zeigte sich danach von seiner besten Seite und versetzte die Zuhörer in kollektiven Schunkelrausch mit „Lieder sind die besten Freunde“ und „Wunder gibt es immer wieder“, bevor plötzlich einsetzender Regen die fluchtartig die Bühne verlassenden Akteure zu einer Unterbrechung zwang. Insgesamt tat dies jedoch der guten Stimmung keinen Abbruch. Kurz entschlossen transportierte man das Piano von der Bühne im Freien in den überdachten Teil der Scheune. Auf Tuchfühlung mit den verbliebenen Fans liefen die Sänger zur Höchstform auf, und der Gemischte Chor konnte mit „Schuld war nur der Bossa Nova“ erfolgreich seinen Auftritt beenden.

Als Höhepunkt des Konzerts rissen zum Schluss die neu einstudierten Songs der Blue Notes „Lovely day“, „Africa“, „Jetzt ist Sommer“, „Viva la vida“ die auf engstem Raum ausharrenden Zuhörer zu Begeisterungsstürmen hin. Als geforderte Zugabe beendete last not least der choreografisch gestaltete indianische Kanon „Kuwate“ einen fantastischen Abend mit dem großartigen Gefühl, ein tolles Programm abgeliefert zu haben, für den sich sämtliche vergossene Schweißtropfen gelohnt hatten und der den Verein zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt.