Bad Sobernheim

Mädchen und Jungs erlebten das Berufsleben hautnah

Foto: Disibod-Realschule plus Bad Sobernheim

95 Schüler der Disibod-Realschule plus Bad Sobernheim schnupperten aktiv beim Girls’ und Boys’ Day in verschiedene Berufe.

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Am letzten Donnerstag im April gingen die beliebten, bundesweit stattfindenden Aktionen „Girls’ Day“ und „Boys’ Day“ zur Berufsorientierung in die 18. Runde. Insgesamt nutzten an der Disibod-Realschule plus Bad Sobernheim 95 Mädchen und Jungs der Klassenstufen 5 bis 10 die Gelegenheit, neue Erfahrungen für ihre Berufs- und Lebensplanung zu sammeln und ihre Interessen und Begabungen auszuprobieren. Somit reichte die berufliche Bandbreite bei den teilnehmenden Schülern der Disibod-Realschule plus vom Handwerk (Baugewerbe, Schreinerei) über Dienstleistungen (Frisör, Erzieher, Polizei, Stadtverwaltung, Kranken- und Altenpflege) bis hin zu technischen Berufen (Elektroniker, Installateur, Mechatroniker). In diesem Sinne nutzten auch Daniela Schmitt und Luke Stenzhorn (beide Klasse 6c) sowie Lara Ince, Elif Akcan, Antonia Soine, Sophie Rosskopp, Paul Häßler, Tjore Jacobs und Tuanna Arda (alle aus der 6b) den Girls’ & Boys’ Day 2018 ganz gezielt zur Selbsterfahrung.

Foto: Disibod-Realschule plus Bad Sobernheim

Daniela versuchte sich in dem eher männlich dominierten Berufsfeld des Gas- und Wasserinstallateurs bei der Firma Gräff in Meisenheim. Ihr Tag verlief sehr abwechslungsreich, denn sie war die ganze Zeit an verschiedenen Einsatzorten dabei und konnte so live miterleben, wie Waschbecken, Dusche, Badewanne und Co. installiert werden. Ihr Fazit: „Der Tag war super, die Zeit ging total schnell rum und es war toll zu sehen, was so alles hinter der Installation eines Waschbeckens steckt oder wie eine Dusche eingesetzt wird. Solche Dinge erlebt man sonst nie!“ Auch Luke, der den Boys` Day im Büro der Meisenheimer Förderwerkstatt des Bodelschwingzentrums verbrachte, war mit Eifer bei der Sache und wusste am Ende des Tages, welche Arbeitsabläufe und Tätigkeiten hinter dem Beruf des Bürokaufmanns stecken. Vom Posteingang über Ablage und Verwaltungsarbeiten sowie die Erstellung von Geburtstagskarten für die Mitarbeiter konnte Luke aktiv mitarbeiten. Begeistert äußerte sich Luke zu dem Tag: „Die verschiedenen Aufgaben warten sehr abwechslungsreich. Am allerbesten fand ich, dass ich eine Power-Point-Präsentation überarbeiten durfte. Das war genau mein Ding!“

Da ging es bei Lara Ince etwas nüchterner zu, denn sie musste bei der Firma BLT: Blech + Laser Technik in Bretzenheim einige Zeit Metallstücke zählen und ganz schön aufpassen, dass sie sich nicht verzählt. „Besonders gut hat mir gefallen, dass ich selbst was produzieren und auch ein kleines Programm erstellen durfte. Mein kleines Stahl-Kunstwerk – ein Metall-Herz mit meinem Namen – konnte ich behalten und mit nach Hause nehmen.“ Auch Elif Akcan durfte bei der Firma Hay in Bad Sobernheim selbst etwas bauen und hat einen kleinen Helikopter mit in die Schule gebracht: „Es war richtig interessant, dass man mir die Maschinen erklärt hat und ich selbst sogar etwas anfertigen durfte. Besonders spannend fand ich auch den Film über die Entstehungsgeschichte der Firma Hay. Ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall dort wieder hingehen, auch wenn ich mir eher vorstellen kann im Büro zu arbeiten.“ So ähnlich erlebte es auch Tuanna Arda bei der Firma Polymer-Chemie in Bad Sobernheim: „Also es war super! Vor allem die Arbeit im Büro war abwechslungsreich. Ich hatte die Gelegenheit zu schauen, was die einzelnen Angestellten dort so alles erledigen müssen.“ So ähnlich erging es auch Antonia Soine, die überrascht war, was ein Hausmeister in der Bad Sobernheimer Seniorenresidenz so alles machen muss und wie sie dabei zur Hand gehen konnte: „Ich musste Flaschen austeilen, habe bei kleineren Reparaturen zugesehen und den Senioren geholfen. Das war einerseits sehr interessant, andererseits aber auch sehr, sehr anstrengend. Ich war abends ganz schön müde. Toll war natürlich, dass mir die Senioren auch zum Dank für meine Hilfe kleinere Geschenke zukommen ließen.“

Sophie Rosskopp besuchte die Schreinerei Christ in Lauschied, um herauszufinden, ob das Schreinerhandwerk für sie nach der Schule was wäre: „Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, später einmal Schreinerin zu werden, so war ich doch schwer beeindruckt, was in dem Betrieb so alles gemacht wird. So konnte ich am Donnerstag zusehen und auch ein klein wenig mithelfen, wie im Bad Sobernheimer Altersheim von der Schreinerei Christ Wände gebaut wurden. Ich weiß jetzt immerhin, dass es sehr viele unterschiedliche Schrauben gibt und wie manche davon aussehen.“ Tjore Jacobs und Paul Häßler hatten beide dieselbe Idee und wollten sich am Donnerstag eingehend über den Beruf des Frisörs informieren. Sie verbrachten den Tag im Friseursalon „Ivy&Rose;“ in Bad Sobernheim. „Eigentlich hat es uns gut gefallen, nur das lange Stehen war recht beschwerlich“, erzählt Paul und Tjore ergänzt stolz: „Ich fand es cool, dass ich richtig mitmachen durfte und jetzt sogar weiß, wie man Locken macht.“ Na, das ist doch mal was!

Klares Fazit aller Sechstklässler: „Das machen wir nächstes Jahr wieder!“ Und Lehrerin Silke Wöllstein, die den „Girls’ und „Boys’ Day“ an der Bad Sobernheimer Disibod-Realschule plus betreut und organisiert, ergänzt noch abschließend: „Wenn dieser Berufsorientierungstag auch dazu beitragen würde, dass der fortschreitende Fachkräftemangel in der Industrie verringert wird, wäre das eine tolle Sache!“