Hargesheim

Geschichtslehrer empfiehlt Besuch der Römervilla

Die Schüler der Klasse 7f zeigten sich besonders vom Detailreichtum und der imposanten Größe dieses Kleinods in Bad Kreuznach beeindruckt.
Die Schüler der Klasse 7f zeigten sich besonders vom Detailreichtum und der imposanten Größe dieses Kleinods in Bad Kreuznach beeindruckt. Foto: Alfred-Delp-Schule Hargesheim

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts und korrespondierend mit dem aktuellen Thema „Antikes Rom“ besuchten die Schüler der 7f der Alfred-Delp-Schule (ADS) kürzlich die Römerhalle in Bad Kreuznach.

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Sie beherbergt die Überreste einer römischen Palastvilla aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, die reich verziert und luxuriös ausgestattet war. In einer ungefähr einstündigen Führung erfuhren die Lernenden vieles über die in der Naheregion gelegene außergewöhnlich große Römervilla, die vermutlich ein wohlhabender Politiker aus Mainz, ein hoher Militär oder ein reicher Kaufmann als Wochenend- und Ferienhaus erbauen ließ. „So eine riesige Villa nur als Wochenendhaus zu bauen, die hatten wohl viel Geld“, merkte einer der Jugendlichen beeindruckt an.

Dicht gedrängt um das Rekonstruktionsmodell der Villa erfuhren die Siebtklässler zunächst alles über Größe, Aufbau und Besonderheiten des Gebäudes, das mit seinem rechteckigen Grundriss und seinen 6000 Quadratmeter Areal doppelt so groß wie andere bekannte Römervillen errichtet wurde, bevor sich die Gruppe den einzigartigen Mosaiken widmete, die vor Jahren bei Suchgrabungen auf dem Gelände der einstigen Römervilla entdeckt wurden. Die bunten Steinbilder fanden bei den Schülern besonders großen Anklang. Bemerkenswert fanden die Lernenden insbesondere, „dass sie schon damals eine Fußbodenheizung hatten“. „Welche Arbeit das war, bis solch ein Mosaik fertig war – und das in neun Monaten und mit gerade einmal fünf Arbeitern!“, wunderte sich einer der Schüler zu Recht. Während eines der Mosaike Szenen aus Gladiatorenkämpfen eines Amphitheaters zeigt, präsentiert das sogenannte Oceanusmosaik ein Ensemble aus mediterraner Architektur, Hafen- und Schiffsszenen mit vielfältigen Meerestieren. Im Kellergeschoss angelangt, in dem besonders die erwähnte Fußbodenheizung, aber auch Teile der bunten Fassade und der farbigen Innenwände zu bestaunen sind, wies eine Schülerin auf die Graffiti hin, die sie auf einer der Erklärungstafeln entdeckt hatte. „Wahrscheinlich waren es Jugendliche wie ihr, die früher ihren Namen in die Fassade der Villa hineingeritzt haben“, konnten sie in Erfahrung bringen.

Nach gemeinsamer Begutachtung der bunten Wandgestaltung, mit denen die Römer einst ihre Räumlichkeiten dekorierten, ging die Gruppe auf das Außengelände, wo anhand der nachträglich auf die Grundmauern der Villa aufgebrachten Mauerwerkskronen nochmals die imposante Größe der Römervilla bewundert werden konnte. Erst dort wurde den Siebtklässlern die gesamte Dimension des einstigen Bauwerks der Römer bewusst. „Für die Schüler ist die Römervilla in Bad Kreuznach eine tolle Gelegenheit, in deren Zeitalter abzutauchen und an echten Exponaten zu erfahren, wie sie gewohnt und gelebt haben“, meinte Geschichtslehrer Sven Unger abschließend, „ich kann Schulklassen den Besuch der Römervilla nur empfehlen.“