Eine Klasse für sich
Kürzlich wurden in Rheinland-Pfalz die Halbjahreszeugnisse ausgegeben, so auch in der 10a der Geschwister-Scholl-Schule in Wallhausen. Dennoch ist diese Klasse etwas Besonderes. Zum ersten Mal haben vier Flüchtlingskinder, die zum Teil erst seit zwei Jahren in Deutschland sind, die Möglichkeit an dieser Schule ihren Sekundar I Abschluss zu machen. Durch viel pädagogisches Einfühlungsvermögen und methodische Kompetenzen aller unterrichtenden Lehrkräfte konnte dieses Ziel schrittweise ermöglicht werden.
Klein, aber oho! – so präsentiert sich diese 13-köpfige Schulklasse, deren drei Schulsprecher sich aktiv um das Wohlergehen der Schule, die seit Jahren um ihr Überleben kämpft, bemühen.Dieses Amt umfasst unter Anderem die Teilnahme an Klassen- und Gesamtkonferenzen, sowie an Kreis SV- oder Schulausschusssitzungen, was mitunter für die Schüler mit immensem Zeitaufwand verbunden ist. „Wir wollen etwas erreichen, nicht nur reden“, so die Devise der Schüler. Demzufolge konnte in diesem Schuljahr, sehr erfolgreich für die gesamte Schulgemeinschaft, der Schulkiosk wieder regelmäßig in Betrieb genommen werden. Organisiert und unterstützt wird diese Aktion durch die Klassenleiterin Fr. Weber, die die Einkäufe tätigt und die Vorbereitung der Speisen und Getränke unternimmt. „Es gibt viele Kinder an unserer Schule, die kein Pausenbrot dabei haben und sehr gerne unser Angebot wahrnehmen“, so Weber.
Der Erlös fließt in die Finanzierung der Abschlussfahrt im Mai, sowie in andere Schulveranstaltungen. „Mir ist es wichtig, dass die Kinder alle einen Beitrag dazu leisten und nicht nur davon ausgehen, dass die Eltern sowieso alles bezahlen“, beschreibt die Klassenlehrerin ihre Intention. Leistungsbereitschaft gepaart mit Spaß an der Gemeinschaft zeigt sich in dieser Klasse an unzähligen weiteren Aktionen, wie zum Beispiel dem äußerst erfolgreichen Weihnachtsmarkt, einer Lesenacht oder der Fastnachtsdisko für alle Kinder der Geschwister-Scholl-Schule. Der krönende Abschluss wird sicherlich die Abschlussfeier im Juni darstellen. „Bei all dem Engagement, die diese Jugendlichen an den Tag legen, muss es uns nicht bange sein, bald kompetente und sozial motivierte Menschen in den Berufsalltag entlassen zu können“, so das Fazit der Klassenlehrerin.
