Bad Kreuznach

Dr. Helmut Martin besuchte Pfarramt für Ausländerarbeit

Auf dem Foto sind (von links) Siggi Pick, Astrid Peekhaus und Dr. Helmut Martin zu sehen.
Auf dem Foto sind (von links) Siggi Pick, Astrid Peekhaus und Dr. Helmut Martin zu sehen. Foto: Kirchenkreis An Nahe und Glan – P. Dietz

CDU-Landtagsabgeordnete im Gespräch mit Pfarrer Siggi Pick und der Superintendentin Astrid Peekhaus –Der Prozess der Integration von Ausländern sollte nicht gestört werden.

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Der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Martin besuchte das Pfarramt für Ausländerarbeit in Bad Kreuznach. In einem Gespräch mit Pfarrer Siggi Pick und der Superintendentin Astrid Peekhaus informierte er sich über die dortige Arbeit. Einige Mitglieder des synodalen Fachausschusses und Mitarbeiter des Pfarramtes nahmen an dem Termin teil.

Dr. Helmut Martin begann mit den Worten: „Ich lerne jeden Tag“ und stellte gezielt Fragen. So konnte er dann erfahren, dass zur Zeit 13 hauptamtliche Mitarbeiter als Ansprechpartner für Flüchtlinge zur Verfügung stehen. Sie suchen Kontaktpersonen für die Geflüchteten, helfen, den richtigen Deutschkurs und auch eine Arbeitsstelle zu finden. Manchmal wird die Hilfe von bis zu 40 Personen am Tag in Anspruch genommen. Dass zur Zeit mehr als 80 ehrenamtliche Helfer alleine in der Stadt Bad Kreuznach bereit sind, sich zu engagieren, beeindruckte Dr. Helmut Martin ganz besonders.

Der Landtagsabgeordnete erfuhr, dass viele der Geflüchteten Christen sind, sich aber einige andere auch taufen lassen, also die Konfession wechseln. Vor der Taufe muss aber ein halbes Jahr lang ein Kurs besucht werden. „Wer ernsthaft den Glauben wechselt“, erklärte Pfarrer Pick, „ ist gefährdet. Denn oft führt das zu Anfeindungen.“ In diesem Zusammenhang betonte Superintendentin Peekhaus: „Wir nehmen die geistlichen Aufgaben sehr ernst.“ Nicht ohne Grund gäbe es das Ausländerpfarramt und nicht etwa eine Beratungsstelle.

Der Landtagsabgeordnete wollte auch wissen, was die typischen Fragen der Menschen seien, die Hilfe im Ausländerpfarramt suchen. Siggi Pick erklärte, dass die Frage des Asylverfahrens zentral sei. „Kann ich bleiben, oder muss ich gehen?“ Also ist die Verfahrensberatung das Entscheidende der Arbeit.

Weitere Themen waren die Unterbringung von Flüchtlingen und die teilweise damit verbundenen Probleme. Obwohl auch kleinere Orte ein gutes Umfeld bieten können (als Beispiel wurde Hennweiler bei Kirn genannt) zieht es viele Menschen doch in die Stadt. Dort finden aber auch die meisten der Integrationskurse statt.

Natürlich kamen die jüngsten Äußerungen von einzelnen Lokalpolitikern zum Flüchtlingsthema zur Sprache. Pfarrer Pick störte sich besonders an der falschen Wortwahl. „Das behindert den Prozess der Integration“, stellte er empört fest und forderte die Politiker dazu auf, zukünftig sorgfältiger auf ihre Sprache zu achten. In diesem Zusammenhang forderte Dr. Martin, dass die reinen Zahlen betrachtet werden müssen, um Sachverhalte zu klären. Die Diskussion müsse sachlich geführt werden und die Verteilung der Migranten auch Dörfer und Städte angemessen erfolgen. Dabei muss der soziale Frieden beachtet werden und der Respekt vor der Würde eines jeden Einzelnen gewahrt werden.