Altenkirchen

„Wahrnehmen, Ernstnehmen, Annehmen“

Foto: DRK Seniorenzentrum Altenkirchen

SPD besucht DRK Wohnheim in Altenkirchen.

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Wahrnehmen, Ernstnehmen, Annehmen – das sind die Grundsätze, die im DRK Seniorenzentrum in Altenkirchen gelebt werden. Andreas Artelt, Leiter des Hauses beschrieb den Besuchern die verschiedenen Einrichtungen, die der DRK Landesverband Rheinland-Pfalz in Altenkirchen anbietet.

Seit 2009 gibt es das Seniorenzentrum im Leuzbacher Weg und im Laufe der Jahre kamen das Haus im Lindenweg mit 14, das Haus in der Wiedstraße mit 22 sogenannten Service-Wohnungen und die „Buche“ im Ärztehaus, eine Tagespflege mit 15 Plätzen, hinzu. Vom behindertengerechten Wohnen bis zur vollstationären Pflege ist in Altenkirchen alles möglich.

Heijo Höfer, MdL und Stadtbürgermeister von Altenkirchen und die SPD Mitglieder aus Kreistag, Stadt- und Verbandsgemeinderat interessierten sich besonders für die Situation im DRK Seniorenzentrum hinsichtlich der Zukunft im ärztlichen und pflegerischen Bereich. „Natürlich fragen wir uns, wer in Zukunft unsere Bewohner versorgt“, so Artelt. „Wir bilden selbst aus – sechs Auszubildende in der Pflege, einer in der Hauswirtschaft und einer in der Verwaltung.“ Auf Nachfrage von Rüdiger Trepper, Beigeordneter der Stadt Altenkirchen, ob es denn genügend Interessenten für die Ausbildungsplätze gebe, antwortete Artelt: „Bis jetzt haben wir genügend Anfragen.“ Aber ob dies so bleibe, konnte er nicht voraussagen.

Schlechter sei die Situation hinsichtlich der ärztlichen Betreuung. Die Hausärzte in der Umgebung würden immer älter und Nachwuchs sei selten in Sicht. „Der Kreis geht hier schon neue Wege“, so Höfer.“ Mit der Einrichtung einer medizinischen Abteilung an der Universität Siegen und weiteren Projekten versucht man den Ärztemangel auf dem Land zu beheben.“ „Auch in der Verbandsgemeinde Altenkirchen gibt es Gespräche, die sich mit diesem Thema befassen“, berichtete Rainer Düngen, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Altenkirchen.

Tanja Ramseger, stellvertretende Vorsitzende des SPD Ortsvereins Altenkirchen wollte wissen, ob im Haus auch ausländische Arbeitskräfte eingesetzt werden, speziell Flüchtlinge. „Wir haben es schon seit Längerem versucht und haben auch derzeit noch einen Flüchtling aus Syrien“, antwortete Artelt. Aber abgesehen von den Sprachhindernissen gibt es natürlich auch viele kulturelle und religiöse Unterschiede, welche zu berücksichtigen sind. Vor allem aber haben die jungen Leute oft Heimweh und verlassen uns nach einiger Zeit dann wieder.

Artelt berichtete seinen Gästen, dass geplant ist, dass die Einrichtung „Die Buche“ aus dem Ärztehaus in ein neu zu bauendes Gebäude umziehen zu lassen. Das DRK plant einen Neubau an der Wiedstraße. Wenn alle Gespräche positiv verlaufen, könnte schon 2019 der Spatenstich erfolgen. Steigende Altersdemenz in der Bevölkerung erfordert mehr Plätze in der Tagespflege, um die meist privat Pflegenden zu entlasten. Frau Liliane Jirsak, Leitung des Sozialdienstes des Seniorenzentrum wies darauf hin, dass es im gesamten Umfeld wissentlich keine Tagespflegen für jüngere Erwachsene gibt. Diese aber notwendig sei, da das Klientel einfach andere Ansprüche, andere Wünsche im Tagesablauf habe. Höfer versprach, die Anregung mit nach Mainz zu nehmen.

Matthias Gibhardt, Stadtratsmitglied, interessierte sich für die Anbindung des Seniorenzentrums an die Stadt. „Haben die Bewohner die Möglichkeit am städtischen Leben teilzunehmen?“ Dies konnte Artelt bejahen. Das DRK hat einen Fahrdienst mit drei Fahrzeugen. „Wir waren gerade mit einigen Bewohnern auf dem Simon-Juda-Markt“, erzählte Frau Jirsak.

Zum Schluss fragte Anka Seelbach, Kreistagsmitglied, nach konkreten Wünschen an die Politik. Artelt sagte, dass Geld nicht immer im Vordergrund stehen würde, auch wenn eine bessere Bezahlung unbedingt notwendig sei. Die Mitarbeiter wünschten sich einfach eine bessere personelle Ausstattung. Diese müsse nicht unbedingt nur in der Pflege sein, sondern auch in den Bereichen, die die Pflege unterstützen, wie der Sozialdienst und in der Hauswirtschaft und dass auch hier die Bemessungsgrenzen beim Personal erhöht werden sollten. Außerdem möchte er eine Aufwertung der Altenpflege und einen Vertreter in allen höheren Gremien.