Altenkirchen

Landfrauen besichtigen Papierfabrik Interface Performance Materials in Almersbach

Foto: Landfrauen Bezirk Altenkirchen

Papiermachen hat in Almersbach eine lange Tradition.

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Bereits im 19. Jahrhundert gründete Leopold Schmeiß dort eine Papierfabrik, aber er hatte wenig Erfolg. Dieser stellte sich erst ein, als 1838 Johann Ferdinand Jagenberg die Fabrik kaufte und ausbaute. Seit 2011 gehört das Werk zu Interface Solutions, einem amerikanischen Unternehmen mit Sitz in Lancaster.

„Neben Almersbach gibt es noch Betriebe in den USA, Indien und Europa. Der weltweite Verkauf der Papiere sichert einen jährlichen Umsatz von 24 Millionen Euro“, erklärte Stefan Hopster, seit Oktober 2017 Leiter in Almersbach, den Besuchern.

Das Unternehmen stellt ausschließlich Spezialpapiere her. Da sind zum einen Pappen, die extrem hitzebeständig sind. Sie werden hauptsächlich im Motorbereich von Lastwagen, Traktoren etc. eingesetzt und dienen der Wärme- und akustischen Isolierung. Zum anderen werden Kalanderwalzenpapiere hergestellt. Mit ihnen werden Papiere und Textilien veredelt.

Bei einem Rundgang durch die Maschinenhalle erklärte der Produktionsleiter Michael Schneider den Gästen die Funktion der Papiermaschinen. „Wir verwenden zur Herstellung, wie schon seit Jahren, unter anderem Jeansabschnitte, Garne und Zellulose.“ In der gesamten Fertigung, Instandhaltung und in der Verwaltung arbeiten 109 Mitarbeiter. Eine dritte kleine Papiermaschine (Pilotanlage) steht für Neuentwicklungen zur Verfügung, zum Beispiel für den Ersatz von Rohstoffen und der Entwicklung von neuen Rezeptoren.

Auf die Frage, wohin die Papierrollen geliefert werden, antwortete Schneider, dass sie mit Lkws nach Rotterdam gebracht würden und dann verschifft würden. Die Firma hat etwa 350 Kunden weltweit und circa 80 Prozent der Produktion geht in den Export.

Auf die Frage, ob man auch hier den Fachkräftemangel spüre, sagte Hopster:“Tagtäglich“. Man überlege, wieder selbst auszubilden. Das Berufsbild Papiertechnologe ( früher Papiermacher) sei aber nicht so bekannt. Dem versucht man entgegen zu wirken, indem sich die Firma in den Schulen und auch auf der ABOM vorstellt.

Bärbel Schneider, Vorsitzende der Landfrauen Bezirk Altenkirchen, bedankte sich bei Hopster und Schneider für die sehr interessante Führung mit einem kleinen Präsent.

Die anschließend geplante Wanderung durch das Johannistal musste wegen Unwetters leider ausfallen. Aber bei einem gemeinsamen Abendessen im Hotel „Zum Eichhahn“ war man sich einig, dass es ein schöner Tag gewesen ist.