Bendorf

Wespen: Nicht immer beliebt, aber nützlich

Foto: Kath. Kita St. Medard Bendorf

Die Kinder der Katholischen Kita St. Medard Bendorf untersuchten ein Nest des unbeliebten Insekts und waren fasziniert

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Die bienenengagierten Kinder der Katholischen Kita St. Medard Bendorf haben von einem Bendorfer Bewohner ein großes, sorgsam entferntes Wespennest geschenkt bekommen. Das gab Anlass, sich auch einmal mit den bei vielen Menschen unbeliebten Insekten zu beschäftigen. Warum sind Wespen eigentlich so unbeliebt?

In einem Buch fanden die Kinder Folgendes: „Wespen sind nur aktiv, wenn es draußen warm ist. Wenn die Königin im Frühling – meist im Mai – aus ihrer Winterstarre erwacht, beginnt sie sofort emsig mit dem Nestbau. Anfangs ist sie noch ganz alleine und muss hart arbeiten: Sie muss den Bau fertig stellen und einrichten und dann ihren Nachwuchs großziehen. In jede Zelle des neu gebauten Nestes legt sie ein Ei, aus dem sich Larven entwickeln. Befruchtet werden die Eier durch die Königin selbst, die in einer Samentasche noch Sperma-Vorräte vom letzten Hochzeitstanz im Herbst gespeichert hat. Sie füttert ihre Larven mit einem Brei aus zerkauten Insekten und sondert zudem spezielle Stoffe ab, die bewirken, dass sich aus den Larven unfruchtbare Weibchen entwickeln. Die Königin selber ernährt sich von der zuckerhaltigen Flüssigkeit, die die Larven absondern“.

Amina: „Die arme Wespenkönigin muss aber viel tun und ist so alleine“. Jorin:“ Das finde ich auch. Ich finde Wespen gut. Die brauchen auch unsere Hilfe oder?“ Kevin: „Ich mag keine Wespen, die stechen und fliegen immer auf unserem Essen herum, wenn wir im Sommer im Garten sitzen.“ Henry: „Mein Bruder hat in der Schule gelernt, dass Wespen nur stechen, wenn sie sich bedroht fühlen, genauso wie die Bienen. Das hat er mir erzählt.“ Jorin: “Dann dürfen wir die Wespen auch nicht ärgern.“

Die Bienenschützer der Kita schauen sich das große Wespennest genau an und sind erstaunt, wie durchdacht und stabil es gebaut ist. Ariane, weit über das Nestgebilde gebeugt, möchte es mit den Fingern berühren: „Es sieht aus wie ein riesiges Haus mit ganz vielen Wohnungen. So schön.“ Leo: „Wespen zerkauen Holz und Pflanzen und machen mit ihrer Spucke einen klebrigen Teig daraus. Das habe ich in unserem Kita-Wespenbuch gesehen. Wenn der trocken ist, dann sieht es aus wie Papier. Cool.“ Malte: „ Ich hab das auch gesehen. Das Nest wird immer größer und größer, weil immer mehr Wespen da drinnen wohnen.“

Die Kinder erfahren durch ihre Erzieherin, dass im Herbst alle Wespen, bis auf die neue Königin, sterben. Der nun verlassene Bau wird nicht wieder bezogen, sondern die Königinnen bauen jedes Jahr ein neues Nest. „Das ist aber anstrengend, Wespe zu sein. Wir müssen ihnen auch helfen. Wespen fressen Schädlinge im Garten, das ist doch gut“, stellt Berti fest. Elly: “Ja, das stimmt. Die Wespen bringen auch den Blumenstaub weiter.“ Somit sind Wespen nützliche Helfer, die geschützt werden müssen. Wespen, wie auch alle anderen wild lebenden Tierarten, sind nach den Vorschriften des allgemeinen Artenschutzes geschützt. Es ist verboten, diese „mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten". Wespen sind längst nicht so aggressiv, wie viele Menschen glauben. Es geht ihnen nicht darum, Ärger zu suchen oder uns anzugreifen, sondern sie wollen für ihre Nachkommen sorgen und ums eigene Überleben kämpfen. Wenn man Ruhe bewahrt und die wichtigsten Regeln einhält, kann man größtenteils recht friedlich mit Wespen den Sommer verbringen.