Kobern-Gondorf

Begegnung mit klangvoll vorgetragener Musik

Foto: Veranstalter

Virtuoses Konzert des Vokalquartetts „Amabile“ im Rahmen der Reihe „Klassik am Sommerabend“ in der Matthiaskapelle Kobern.

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Wieder einmal stellte das Vokalquartett „Amabile“ im Rahmen der Reihe „Klassik am Sommerabend“ in der Matthiaskapelle Kobern unter Beweis, dass es sein Publikum zu begeistern weiß. Unter dem Motto „Es sind Begegnungen, die das Leben lebenswert machen“ von Guy de Maupassant begannen die vier Vokalsolisten mit „Lebenslust“ von Franz Schubert. Sowohl der Text als auch die klangvoll vorgetragene Musik machten gleich zu Beginn Lust auf musikalische Begegnungen.

Es folgten zwei wunderbare Stunden mit bekannten und weniger bekannten Liedern, Arien und Duetten aus Oper und Operette. Viele Stücke wurden mit interessanten Erläuterungen eingeführt. So konnte man das von der Sopranistin Daniela Dott perfekt vorgetragene „Gretchen am Spinnrad“ (Schubert) viel intensiver erleben.

In „Quando m`en va“ aus La Boheme ließ die Sängerin neben ihrem wunderschönen Sopran noch intensiver ihr schauspielerisches Talent erkennen. Choreographische Elemente wurden ebenso von der Mezzosopranistin Marion van de Sand eingebracht. Bei dem Lied „Ich weiß nicht zu wem ich gehöre“ war der Zuhörer zwischen Mitleid und amüsiertem Lächeln hin- und hergerissen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Bariton Heiko van de Sand, präsentierte sie ebenfalls sehr eindrucksvoll „Moskauer Nächte“ (Wassili Pawlowitsch Solowjow-Sedoi).

Die Freundschaft der Perlenfischer präsentierten Heiko van de Sand und der Tenor Wolfgang Kröber mit „Au fond du temple saint (Bizet). Auch wenn man des Französischen nicht mächtig den Text nicht verstehen konnte, machten die beiden Sänger durch ihren ausdrucksstarken Gesang deutlich, wie ernst es mit dieser Freundschaft wohl war. Sichtlich Spaß am musikalischen Vortrag hatte auch der Tenor Wolfgang Kröber. Stimmgewaltig und mitreißend präsentierte er sich in seinen Solostücken, zum Beispiel das bekannte „Komm in die Gondel“ von J.Strauss oder den Duetten.

Alle Stücke wurden hervorragend begleitet von dem Pianisten Karl-Heinz Lindemann. Ihm war an dem Abend keine Pause vergönnt. Unermüdlich und bravourös begleitete er die vier Sängerinnen sowie die junge Geigerin Sophie Vallendar, die wieder mit von der Partie war. In vielen Stücken unterstützte sie den Pianisten und brachte auch drei Solostücke zu Gehör.

Alles in allem war es ein wunderbarer Abend voller traumhafter musikalischer Begegnungen, der mit langanhaltendem Applaus und natürlich einer Zugabe schließlich sein Ende fand. Die meisten Zuhörer werden sicher auch im nächsten Jahr den Weg in die Matthiaskapelle finden.