Russisches Ballett
Sturz vom Balkon: Balletttänzer Schkljarow ist tot
Wladimir Schkljarow
Wladimir Schkljarow
Rainer Jensen. DPA

Der russische Solist Wladimir Schkljarow galt als Star in der Ballettwelt und begeisterte auch sein Publikum in München. Nun starb er mit nur 39 Jahren in seiner Heimatstadt.

Aktualisiert am 18. November 2024 16:20 Uhr

St. Petersburg (dpa) - Der einst auch am Staatsballett in München gefeierte Solist Wladimir Schkljarow ist in St. Petersburg nach einem Sturz vom Balkon gestorben. Der Publikumsliebling sei auf «tragische Weise» ums Leben gekommen, teilte das weltberühmte Mariinski-Theater in St. Petersburg mit. «Dies ist ein großer Verlust nicht nur für das Ensemble des Theaters, sondern für die gesamte Ballettkunst von heute», hieß es in einer Mitteilung zum Tod des 39-Jährigen. 

Schkljarow habe sein grenzenloses Talent 20 Jahre lang dem Mariinski-Ballett geschenkt. Er war 2016 bis 2017 auch am Bayerischen Staatsballett engagiert und gastierte danach noch in München. Das Staatsballett sprach von «großer Trauer» in einer Mitteilung bei Facebook. Er habe «viele Hauptrollen mit außergewöhnlicher Kunstfertigkeit und großer Hingabe verkörpert», darunter Spartacus und Onegin in den gleichnamigen Balletten sowie den Romeo. «Wir sprechen seiner Familie, seinen Freund:innen und Kolleg:innen in dieser schweren Zeit unser tiefstes Beileid aus.»

«Schkljarow liebte das Leben»

Russische Medien berichteten unter Berufung auf das Theater, dass der für seine romantischen Prinzenrollen bekannte Tänzer an diesem Montag habe operiert werden sollen. Er sei am Samstag vom Balkon seiner Wohnung in der fünften Etage gefallen, hieß es. Demnach gingen Kollegen von einem Unglücksfall aus. Der Tänzer soll unter Rückenproblemen gelitten und starke Schmerzmittel eingenommen haben.

«Er ging auf den Balkon, um Luft zu schnappen und zu rauchen, verlor das Gleichgewicht (sehr schmaler Balkon) und fiel hinunter», schrieb die frühere Ballerina Irina Bartonowskaja in sozialen Netzwerken. «Schkljarow liebte das Leben, die Familie, liebte die Kinder und das Publikum», schrieb sie über den Familienvater. Der Tänzer war auch Träger zahlreicher renommierter internationaler Ballettpreise. Der öffentliche Abschied von dem Tänzer ist am 21. November im Mariinski-Theater geplant, bevor der Sarg am selben Tag beigesetzt wird.

© dpa-infocom, dpa:241118-930-291813/2

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