Berlin

Wulff-Nachfolge: Stimmung gegen Gauck im Netz

Joachim Gauck
Joachim Gauck ist betrübt über den Rücktritt Wulffs. Foto: Thomas Frey

Im Internet rühren sich einen Tag nach Rücktritt des Bundespräsidenten Christian Wulff die Stimmen gegen Joachim Gauck als möglichen Nachfolgekandidaten.

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Im sozialen Netzwerk Facebook etwa wurden mehrere Gruppen gegründet, die sich gegen den Ex-DDR-Bürgerrechtler aussprechen, darunter die Gruppe „Gauck: Nein, danke“. Ein Grund dafür: Gauck hatte sich abfällig über die kapitalismuskritische Occupy-Bewegung geäußert und in einem früheren Interview dem Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin Mut attestiert, als der mit strittigen Äußerungen zur Zuwanderung im Feuer der Kritik stand.

Ein Internetnutzer twitterte am Samstag: „Gauck meinte vor nicht langer Zeit: Sarrazin sei mutig & Anti-Banken-Proteste seien “unsäglich albern„.“ Die Ablehnung kommt besonders auch aus Migrantenkreisen. „Sarrazin-Unterstützer Joachim Gauck als neuer Präsident? NEIN DANKE...“, schreibt etwa der türkische Journalist Erhan Mertürk aus Berlin auf Facebook. Ein anderer kommentierte auf Twitter: „Gauck: Keine Distanzierung von Sarrazin, Kapitalismuskritik ist albern, Atomausstieg gefühlsduselig #BitteNichtGauck“.

Unter den unzähligen Kommentaren, Einträgen und Gruppen gegen Gauck gibt es aber auch viele Befürworter.

Gauck war bereits 2010 Präsidentschaftskandidat – unterlag aber Wulff. Diese hatte am Freitag mit sofortiger Wirkung sein Amt aufgegeben und damit die Konsequenzen aus der Affäre um mögliche Vergünstigungen von befreundeten Unternehmern gezogen.