Mainz

Von der Richterbank in die Politik

Der 1946 in Lünen geborene Jens Beutel lebt seit 1968 in Mainz, wo er Jura studiert, der SPD beitritt und 1974 in den Mombacher Ortsbeirat einzieht, dem er bis 1989 angehört.

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Mainz – Der 1946 in Lünen geborene Jens Beutel lebt seit 1968 in Mainz, wo er Jura studiert, der SPD beitritt und 1974 in den Mombacher Ortsbeirat einzieht, dem er bis 1989 angehört.

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1976 wird Beutel Richter, zunächst in Frankenthal, dann in Koblenz und Mainz. Dabei erlangt er als Vorsitzender Richter im ersten der so genannten Wormser Missbrauchsprozesse (1999-96) auch überregional Bekanntheit. Die Prozesse enden mit Freisprüchen.

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1989 zieht Jens Beutel in den Mainzer Stadtrat ein. 1995 wird er als Nachfolger der verstorbenen Ursula Distelhut SPD-Fraktionschef. Im folgenden Jahr kandidiert er für das Amt des Oberbürgermeisters. In der Stichwahl setzt sich Beutel dabei mit 51,4% gegen den CDU-Bewerber Norbert Schüler (48,6%) durch. 1997 tritt er als Nachfolger von Herman-Hartmut Weyel (SPD) sein Amt an.

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2004 stellt sich Beutel zur Wiederwahl. Bereits im ersten Wahlgang erzielt der Sozialdemokrat mit 52,1% die absolute Mehrheit. CDU-Kandidat Peter Krawietz kommt auf 37,7%, der Grüne Günter Beck auf 9,1%.

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2009 beginnt Beutels Stern zu sinken. Die SPD sackt bei Stadtratswahl auf 23,8 Prozent ab – als einzige Partei hat sie sich für den Bau eines Kohlekraftwerks stark gemacht. Nach der Abkehr von der Kohle bilden SPD, Grüne und FDP eine Koalition. Beutel gilt vielen in der Koalition als Altlast. jok