Von belgischem Bier bis zur kubanischen Rumba: Was zum immateriellen Welterbe zählt

Das Komitee für immaterielles Kulturerbe hat neben der Genossenschaftsidee insgesamt 16 traditionelle Fertigkeiten und Wissensformen neu in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ aufgenommen.

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Auch der Vorschlag mehrerer Länder, darunter Deutschland, die Falknerei aufzunehmen, wurde angenommen, wie die deutsche Unesco-Kommission am Donnerstag in Bonn mitteilte.

Zu den weiteren Neueinträgen gehören beispielsweise die belgische Bierkultur. Das Brauen und Genießen von Bier sei Teil der Lebenskultur vieler belgischer Gemeinden, erklärte die Unesco. Das Getränk spiele dort im täglichen Leben und bei festlichen Anlässen eine große Rolle. Rumba aus Kuba zählt ebenfalls zu den Neueinträgen. Tanz und Musik verbinden laut Unesco afrikanische, antillische und spanische Kultur. Rumba sei Ausdruck kubanischer Identität. Ebenfalls neu auf der Liste: Tahteeb, ein traditioneller Stockkampf aus Ägypten. Aus der Kampfkunst ist inzwischen eine Art Tanz geworden, die bei Festen aufgeführt wird.

Damit umfasst die Liste, die die Vielfalt des immateriellen Kulturerbes weltweit abbilden soll, nun 353 Kulturformen. Schon länger geschützt sind unter anderem der argentinische und uruguayische Tango, der Karneval von Binche in Belgien, die chinesische Oper Kun Qu, eine der ältesten Bühnenkunstformen der Welt, oder auch die französische Esskultur. Die Begründung im letzten Fall: Essen ist in Frankreich mehr, als eine Mahlzeit einzunehmen. Ausgedehnte Festmahle gehören vor allem an Feiertagen zum Familienleben. Die französische Esskultur unterstreiche den Zusammenhalt, die Freude an gutem Essen und das Gleichgewicht zwischen Menschen und Naturprodukten, findet die Unesco.

Noch nicht auf die internationale Liste des immateriellen Kulturerbes hat es übrigens der Rheinische Karneval geschafft – auch wenn es beinahe so aussah. 2014 wurden die Tollen Tage mit allem, was dazugehört, in die deutsche Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Er sei heute gleichermaßen Ort der Begegnung, Wirtschaftsfaktor und Aushängeschild für die Region in der ganzen Welt, hieß es damals. Gut möglich, dass dem Karneval der internationalen Durchbruch doch noch gelingt.

ank/dpa