Berlin

Vier Möglichkeitenfür strahlenden Müll

Es gibt theoretisch vier Optionen bei der Suche nach einem Lager für die erwarteten 29 000 Tonnen an hoch radioaktivem Atommüll.

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Berlin – Es gibt theoretisch vier Optionen bei der Suche nach einem Lager für die erwarteten 29 000 Tonnen an hoch radioaktivem Atommüll.

Bisher war es Konsens, den Müll in tiefen geologischen Schichten so zu lagern, dass er nicht zurückgeholt werden kann. Doch wo soll das geschehen?

1 Die erste Möglichkeit ist, an der Erkundung Gorlebens festzuhalten, sie aber durch geologische Prüfungen an anderen Standorten zu ergänzen („Gorleben Plus“) – damit es mögliche Alternativen gibt, falls sich Gorleben als ungeeignet herausstellt.

2 Zweitens könnte die Politik auf eine Langzeitzwischenlagerung setzen – in der Hoffnung auf eine spätere Endlagerung im Ausland. Dies würde viele Milliarden Euro kosten, und es birgt nach Meinung von Experten unkalkulierbare Risiken. Wie könnte etwa zuverlässig verhindert werden, dass nukleare Stoffe zweckentfremdet werden? Und wie sollte so viel Atommüll überhaupt sicher transportiert werden?

3 Drittens sprechen Experten über eine „rückholbare Endlagerung“ – etwa in Bunkern, alten Atomkraftwerken oder Bergwerken. Notfalls könnte der Müll wieder entfernt werden. Die Entsorgungskommission des Bundes lehnt diese Variante ab. Wird der Standort nicht sicher verschlossen, gibt es aus ihrer Sicht große Sicherheitsprobleme. Zudem hinterlässt man das Problem künftigen Generationen, da eine ständige Überwachung garantiert werden muss.

4 Schließlich kommt die jetzt favorisierte bundesweite Endlagersuche infrage, bei der der unter wissenschaftlichen Kriterien am besten geeignete Standort ermittelt wird. Dabei kommen Ton- und Salzgesteine, vor allem in Nord-, aber auch in Süd- und Ostdeutschland, infrage, mit Abstrichen auch Granit etwa in Bayern. Baden-Württemberg schlägt vor, bis 2014 vier mögliche Standortgebiete auszuwählen. Von diesen sollen im Jahr 2020/2021 nur noch zwei mögliche Standorte zur Auswahl stehen. Die würden dann eingehender untersucht, um anschließend den Endlagerstandort festzulegen.