Rolandseck

Teil 1: Silikonteppich schlägt Brücke zum Orient

Heike Webers Silikonteppich "Kilim" schlägt eine Brücke zu den Apostelfresken aus dem 19. Jahrhundert. 
Foto: Vollrath
Heike Webers Silikonteppich "Kilim" schlägt eine Brücke zu den Apostelfresken aus dem 19. Jahrhundert. Foto: Vollrath

Was haben tätowierte Säulen, ein duftendes Seifenfresko oder ein ornamentaler Teppich aus Silikon mit religiösen Wandmalereien aus dem 19. Jahrhundert zu tun? Diese Frage will das Arp Museum in Rolandseck mit der aktuellen Schau „Die Eroberung der Wand – Nazarenerfresken im Blick der Gegenwart“ beantworten.

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Rolandseck – Was haben tätowierte Säulen, ein duftendes Seifenfresko oder ein ornamentaler Teppich aus Silikon mit religiösen Wandmalereien aus dem 19. Jahrhundert zu tun? Diese Frage will das Arp Museum in Rolandseck mit der aktuellen Schau „Die Eroberung der Wand – Nazarenerfresken im Blick der Gegenwart“ beantworten.

Zwölf Künstlerinnen waren eingeladen, den Apostelfresken aus dem Speyrer Dom mit zeitgenössischen Positionen gegenüberzutreten. Wir stellen ihre Arbeiten in einer zwölfteiligen Serie vor.

Heike Weber setzt sich in ihrem Werk mit Zeichnungen auseinander. Für ihren Beitrag der Rolandsecker Schau hat sich die in Köln lebende Künstlerin das Thema Ornament herausgegriffen. „Kilim“ heißt ihre Arbeit – das ist die Bezeichnung für einen persischen Teppich, den Weber mit ihrem Werk konterkariert. Denn statt aus Seide und Goldfäden besteht er aus Silikon.

Mit einer Kartusche hat Weber ein filigranes Werk „gewoben“, das mehr aus Löchern denn Masse besteht. Ihr acht mal sechs Meter großer Teppich aus reinweißem Silikon liegt wie hingegossen auf dem dunklen Museumsparkett und weckt Assoziationen mit traditionellen Klöppelarbeiten oder auch kostbaren Altartüchern. Das Muster greift Motive auf, die Weber im Speyrer Dom gefunden hat, aber auch in orientalischen Teppichen. So schlägt ihre Werk nicht nur eine Brücke zum Apostel an der Wand, sondern auch zwischen christlicher und islamischer Religion.

Den Text zur Ausstellung, die bis zum 9. September zu sehen ist, lesen Sie unter www.ku-rz.de/arpmuseum

Von unserer Redakteurin Nicole Mieding