Schalke böse abgestürzt: 0:5 in Kaiserslautern

Kaiserslautern (dpa) – Drei Tage nach dem umjubelten Einzug ins Champions-League-Achtelfinale ist der FC Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga unsanft von Wolke sieben geholt worden. Nach einer desolaten Vorstellung kassierte der deutsche Vizemeister beim 1. FC Kaiserslautern eine 0:5 (0:2)-Schlappe.

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Mit nur 13 Zählern sitzt Schalke 04 weiter tief im Tabellenkeller fest. Vor 49 474 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion erzielten Srdjan Lakic mit einem Doppelpack in der 8. und 56. Minute, Martin Amedick (39.), Ivo Ilicevic (76.) per Foulelfmeter sowie Jan Moravek (88.) die Tore zum fünften Saisonsieg des Aufsteigers, der sich mit 17 Punkten von den Abstiegsrängen absetzte.

Schalke-Coach Felix Magath vertraute mit einer Ausnahme der gleichen Startformation wie bei der 3:0-Gala gegen Olympique Lyon in der Champions League. Lediglich Jose Manuel Jurado musste seinen Platz in der kreativen Schaltzentrale an Edu abtreten. Dennoch war der Vizemeister nicht wiederzuerkennen: Die Abwehr offenbarte längst überwunden geglaubte Schwächen, das Mittelfeld lief der Musik hinterher und die zuletzt treffsicheren Top-Stürmer Raul und Klaas-Jan Huntelaar waren fast komplett abgemeldet.

Die «Roten Teufel» gingen von der ersten Sekunde an mit großem Engagement zu Werke und ließen die Gäste mit ihrer aggressiven Spielweise überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Lohn war die frühe Führung durch Lakic, der einen Eckball per Kopfball ins Netz wuchtete.

Das Tor verlieh den auch spielerisch dominierenden Hausherren zusätzlich Flügel. Einzig bei der Chancenverwertung haperte es zunächst. Nach gut einer Viertelstunde lief Ivo Ilicevic allein auf Manuel Neuer zu, blieb aber am langen Bein des weit hinausgeeilten Nationaltorwarts hängen. Den Nachschuss von Jan Moravek boxte Neuer mit einem Hechtsprung zur Ecke. Nur 60 Sekunden später hätte Mathias Abel auf 2:0 erhöhen müssen, doch der Innenverteidiger schoss aus fünf Metern am Tor vorbei.

Die «Königsblauen» wirkten von allen guten Geistern verlassen. Wie eine Schüler-Truppe ließ sich Magaths Star-Ensemble vorführen. Quittung für die schwache Leistung war der zweite Gegentreffer, der wie eine Kopie des 1:0 wirkte: Tiffert schlug eine Ecke von rechts, dieses Mal köpfte Amedick ein.

Erst kurz vor der Pause verzeichnete Schalke die erste Möglichkeit. Huntelaar scheiterte mit einem Flachschuss an FCK-Torwart Tobias Sippel, der auch Rauls Nachschuss aus Nahdistanz an den Pfosten lenkte. Magath reagierte in der Pause mit einem Doppel-Wechsel: Für Edu kam Jurado und Joel Matip ersetzte Jermaine Jones im defensiven Mittelfeld.

Besser wurde das Schalker Spiel dadurch nicht. Vielmehr machte der FCK weiter Druck und baute die Führung durch den neunten Saisontreffer von Lakic nach tollem Pass des überragenden Tiffert aus. Die Gäste brachten nichts Konstruktives zustande und kassierten durch Ilicevics Elfmeter nach einem Foul von Christoph Metzelder an Lakic das vierte Gegentor.