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Mainz 05: Mit gutem Gefühl zum Spiel nach Hoffenheim

Die 05er wollen gegen die TSG Hoffenheim in der Defensive wieder zu alter Sicherheit zurückfinden. Gegen die Bayern (am Boden WM-Held Thomas Müller) musste Kapitän Nikolce Noveski viele Löcher stopfen. Foto: Bernd Eßling
Die 05er wollen gegen die TSG Hoffenheim in der Defensive wieder zu alter Sicherheit zurückfinden. Gegen die Bayern (am Boden WM-Held Thomas Müller) musste Kapitän Nikolce Noveski viele Löcher stopfen. Foto: Bernd Eßling

Der Trainer des FSV Mainz 05 vermittelte in seiner latenten Gereiztheit im Laufe der Woche ein wenig den Eindruck, dass am Bruchweg vor diesem 24. Bundesliga-Spieltag eine gewisse Nervosität eingekehrt sein könnte. Überwiegend gute Leistungen, aber eine Punktausbeute, die den eigenen Erwartungen hinterher hinkt, könnten durchaus am Nervenkostüm zerren.

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Mainz – Der Trainer des FSV Mainz 05 vermittelte in seiner latenten Gereiztheit im Laufe der Woche ein wenig den Eindruck, dass am Bruchweg vor diesem 24. Bundesliga-Spieltag eine gewisse Nervosität eingekehrt sein könnte. Überwiegend gute Leistungen, aber eine Punktausbeute, die den eigenen Erwartungen hinterher hinkt, könnten durchaus am Nervenkostüm zerren.

„Ich glaube das nicht“, sagt Christian Heidel. „Thomas Tuchel ist von dem Weg überzeugt, den wir gehen und hat vielleicht den Eindruck, dass es andere nicht mehr sind, weil wir im Moment diese Ergebniskrise fahren. Wir betreiben halt momentan viel Aufwand für wenig Ertrag.“

Kein Nervenflattern

Nach vier Niederlagen, einem Unentschieden und einem Sieg aus den sechs Begegnungen dieses Jahres sieht der 05-Manager allerdings keine Anzeichen dafür, dass seine Mannschaft mit flatternden Nerven zum Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr) nach Sinsheim zur TSG 1899 Hoffenheim fahren könnte. „Ich bin ja nahe dran. Und wenn ich mit unseren Spielern spreche, habe ich nicht den Eindruck, dass da eine Mannschaft nach Hoffenheim fahren könnte, die sich sagt: Oh Gott, wir haben zu wenig gewonnen. Wie soll das nun werden?“

Heidel ist eher vom Gegenteil überzeugt. „Die Mannschaft fühlt, dass sie in der Lage ist, fußballerisch mit jedem Gegner mithalten zu können. Schlimmer wäre es, wenn die Sache umgekehrt wäre, wir in diesen Spielen das Gefühl bekommen hätten, klar unterlegen gewesen zu sein. Uns fehlt im Augenblick die Effizienz, aber ich denke, das regelt sich auch wieder.“ Vielleicht ähnlich, wie in der vergangenen Spielzeit. Da gewannen die 05er im Kraichgau, nachdem sie zuvor zwei Unentschieden (in Berlin und gegen Bochum) sowie eine Heimniederlage gegen den SV Werder Bremen im Gepäck mitgeführt hatten.

„Das würde ich nicht so hoch hängen“, sagt Heidel. Beide Mannschaften seien inzwischen doch erheblich verändert. „Allerdings haben die Hoffenheimer Probleme zu Hause. Ihre Ergebnisse im eigenen Stadion waren nicht so, wie sie sich das vorstellen. Vielleicht ist das ein psychologischer Vorteil für uns.“

Wichtige Viertelstunde

Doch um den in Anspruch nehmen zu können, müssen die Mainzer dem Gegner zunächst einmal selbst etwas anbieten, an dem die Elf von Marco Pezzaiuoli entsprechend zu knabbern hat. „Entscheidend ist schon die erste Viertelstunde“, behauptet der 05-Manager. „Wie wir da auftreten, das ist der Weg. Wir müssen dem Gegner zeigen, dass es an diesem Samstag extrem schwer wird. Vielleicht schwerer noch als in den vergangenen Wochen.“

Die Situation des Tabellenfünften mit seinen 37 Punkten ist nach wie vor komfortabel. Trotz dieser Ergebniskrise und auch angesichts der Tatsache, dass die Mainzer eine Woche nach dem Hoffenheim-Auftritt zum Hamburger SV müssen, dann Bayer 04 Leverkusen am Bruchweg erwarten und anschließend nach Dortmund fahren. In der Vorrunde holten die 05er sechs Zähler aus diesen vier Begegnungen. „Wir sind in der Lage, alle Mannschaften zu schlagen, die da auf diesem Programm stehen“, sagt Heidel selbstbewusst, fügt aber hinzu, es könne auch genau umgekehrt laufen.

Die Partie in Sinsheim, soviel ist klar, bildet den Auftakt zu einer wichtigen Saisonphase, in der sich der weitere Weg der 05er in der Bundesliga abzeichnet. Kann Tuchels Mannschaft ein Wort mitreden im Kampf um die internationalen Plätze? Oder Reihen sich die 05er im gesicherten Mittelfeld ein? Die zuletzt gezeigten Leistungen, die Qualität des Mainzer Spiels, die Art und Weise ihres Auftretens liefern keine Argumente dafür, dass die 05er nicht auch in dieser zweiten Halbserie für Überraschungen und unerwartete Punktgewinne gut sein könnten – wenn sie denn mal wieder häufiger ins Tor treffen.

„Ich fahre mit einem absolut guten Gefühl zum Spiel gegen die Hoffenheimer“, sagt der 05-Manager. „Der FC Bayern München hat vor einer Woche bei uns eine Klasseleistung gezeigt. Unsere eigene Vorstellung hätte gegen viele andere Gegner zu einem Sieg geführt. Deshalb“, so Heidel, „fahren wir voller Optimismus zu diesem Auswärtsspiel, wohl wissend, dass wir dort auf einen sehr starken Gegner treffen.“ Jörg Schneider