Bendorf

Macherin verabschiedet sich nach 43 Jahren

Foto: Damian Morcinek

Wenn Rehlinde Glöckner heute um 16 Uhr den Computer in ihrem Büro im Bendorfer Rathaus II herunterfährt und die Tür hinter sich schließt, ist Schluss. Dann blickt die scheidende Leiterin des Fachbereichs 5 – Wirtschaftsförderung und Tourismus – dem Ruhestand entgegen und auf 43 Jahre Tätigkeit in der Stadtverwaltung zurück.

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Bendorf – Wenn Rehlinde Glöckner heute um 16 Uhr den Computer in ihrem Büro im Bendorfer Rathaus II herunterfährt und die Tür hinter sich schließt, ist Schluss. Dann blickt die scheidende Leiterin des Fachbereichs 5 – Wirtschaftsförderung und Tourismus – dem Ruhestand entgegen und auf 43 Jahre Tätigkeit in der Stadtverwaltung zurück.

Eine ereignisreiche Zeit, während dieser die 65-Jährige an der Seite von vier Bendorfer Bürgermeistern für die Stadt arbeiten durfte.

Auf Rehlinde Glöckners Schreibtisch stapelt sich die Arbeit. Überall liegen bis zum Anschlag gefüllte Ordner, flattern Briefe, Faxe und ausgedruckte E-Mails umher. Nichts – mit Ausnahme einiger Präsente – deutet hier auf Abschied hin. Nichts darauf, dass Glöckner kurz davor steht, kürzer zu treten. „Ich habe die Einstimmung auf ruhigere Momente noch nicht für mich vollzogen. Das letzte halbe Jahr war voller Aktionen und Arbeit, dass ich gar nicht richtig zum Nachdenken gekommen bin“, sagt Rehlinde Glöckner.

Im Januar 1968 nahm Glöckner ihre Arbeit in der Stadtverwaltung im Sekretariat des damaligen Bürgermeisters Karl Schön auf. Seit dieser Zeit zeichnet sie sich bereits verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt. Die erste elektrische Schreibmaschine, die in der Verwaltung angeschafft wurde, ging zu Händen Glöckners. Zum Computer wechselte sie erst Jahre später unter Bürgermeister Dieter Trennheuser.

Unter Trennheuser entstand schließlich auch die Vorreiterin des heutigen Fachbereichs 5 – die Tourismusabteilung. Die Bendorferin wurde damit beauftragt, zu überprüfen, was sich in der Stadt in diesem Punkt vorantreiben lässt. Und schon da arbeitete sie zum Teil in der städtischen Wirtschaftsförderung, die im damals noch florierenden Industriestandort Bendorf jedoch eher zurückhaltend behandelt wurde. Nachdem schwere Einbrüche in Industrie und Wirtschaft hingenommen werden mussten und es darum ging, Bendorf als Wirtschaftsstandort zu fördern, wurde 1996 unter Bürgermeister Hajo Stuhlträger das Wirtschaftsförderungsbüro ins Leben gerufen. Nach und nach wurde es zum heutigen Fachbereich ausgebaut.

„Wir haben hier ein äußerst gutes Team“, lobt Glöckner ihre Abteilung und zeigt sich gleichzeitig darüber enttäuscht, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt noch immer kein Nachfolger für ihr Amt feststeht. „Die Arbeit wird nicht weniger. Es gibt viel zu organisieren, und demnächst fehlt dafür eine Ganztagskraft“, bemängelt Glöckner. Was ihr im Ruhestand am meisten fehlen wird, weiß sie derzeit noch nicht. Eines will Rehlinde Glöckner sich aber bewahren: stets ein wenig unter (positivem) Stress zu stehen.

Von unserem Redakteur Damian Morcinek