Dierdorf/Trier

K/Missbrauch: Dierdorfer Pfarrer verzichtet von sich aus auf sein Amt

Die kircheninternen Ermittlungen gegen den Pfarrer von Dierdorf haben zu Ergebnissen geführt: Wie Bistumssprecher Stephan Kronenburg informiert, hat der Seelsorger, gegen den wegen Missbrauchsvorwürfen strafrechtlich ermittelt worden ist, von sich aus auf sein Amt verzichtet. Obendrein hat ihn der Bischof von seinem Amt entpflichtet. Damit ist die Pfarrei St. Clemens vakant. Die Stelle wird laut Kronenburg – „wie üblich“ – ausgeschrieben und wieder besetzt.

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Weitere Schritte stehen im Rahmen des kirchlichen Ermittlungsverfahrens noch an. Kronenburg: „Wie immer bei Missbrauchsfällen wird auch ein forensisches Gutachten verlangt.“ Dabei handelt sich konkret um ein psychologisches Gutachten, aus dem später hervorgeht, ob der Pfarrer noch für die Seelsorge, und da speziell im Umgang mit Jugendlichen, geeignet ist oder nicht. Vorab betont der Sprecher, dass das Bistum Trier in der Regel restriktiver handelt, als es in derlei Gutachten empfohlen wird. Die Ermittlungsergebnisse werden nach Rom übermittelt, von wo dann im Hinblick auf die Frage, wie mit dem ehemaligen Pfarrer umzugehen ist, eine Rückmeldung zu erwarten ist.
In diesem Zusammenhang hat ein Trierer Richter gestern einen früheren Obermessdiener aus der Eifel wegen Missbrauchs eines Messdieners zu drei Jahren Haft verurteilt. Der Mann ist vor Jahren selbst vom ehemaligen Vikar missbraucht und bezahlt worden, der dann in Dierdorf Pfarrer wurde.