Jungferninseln: Paradies der Barfußmillionäre

Die British Virgin Islands sind ein beliebter Ort für Geldgeschäfte. Der Offshore-Finanzplatz zeichnet sich durch niedrige Steuern und ein hohes Maß an Geheimhaltung aus. Kein Wunder, dass sich Millionäre da besonders wohlfühlen.

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„Kann sein, dass der Typ, der barfuß und in verwaschenem T-Shirt neben dir an der Bar sitzt, ein Milliardär ist“, warnt unser Skipper und zuckt lässig mit den Schultern. Hier sind alle gleich. Zumindest auf den ersten Blick.

Der wohl berühmteste Bewohner der BVI ist Richard Branson. Er lebt hier nicht nur, weil die Inselgruppe seine Plattenfirma Virgin im Namen trägt. Schon 1979, nachdem ihm Mike Oldfields Album „Tubular Bells“ die erste Million eingebracht hatte, kaufte der Brite die unbewohnte Insel Necker Island für sagenhafte 120 000 Dollar und machte sie zu seinem Hauptwohnsitz, später zu einem Ort für exklusiven Tourismus. Google-Gründer Larry Page wird als Besitzer der Nachbarinsel Eustatia geführt. Das gegenüberliegende Eiland Moskito wollte lang keiner kaufen – der Name ist nicht besonders repräsentativ. Dann griff Branson zu. Er will die Insel nun in Grundstücke aufteilen und an Freunde weiterverscherbeln. Mit Aufpreis, versteht sich. Koala und Norman Island sind im Besitz eines deutschen Psychiaters, der sein Vermögen in New York gemacht hat. Peter Island, ebenfalls samt Luxusresort, gehört den Eignern des Kosmetikkonzerns Amway. Prinz Aga Khan schließlich hat sich in Virgin Gorda verliebt. Zu seinem Vergnügen – und dem seiner Gefolgschaft – ließ er in der Oil Nut Bay eine Marina für Superjachten samt Dependance seines exklusiven Jachtklubs an der Costa Smeralda bauen. Nicole Mieding