Koblenz

Internet: CDU fordert, dass Koblenzer Stadtteile „schneller“ werden

Foto: picture alliance

Ein schneller Zugang zum Internet ist heute ein wichtiger Standortfaktor. Unternehmen und Privatleute ziehen in der Regel dorthin, wo es leistungsfähige Leitungen gibt. Die Koblenzer CDU sieht vor diesem Hintergrund Nachteile für einige Stadtteile und drängt darauf, die Erschließung deutlich zu beschleunigen.

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Einen entsprechenden Antrag will Mark Scherhag, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, in der nächsten Sitzung des Stadtrats am 2. Mai vorstellen. Dabei dürfte es in erster Linie um die Stadtteile Arenberg, Arzheim, Bubenheim, Immendorf, Kesselheim, Lay, Niederberg, Rübenach und Stolzenfels gehen.

Auch wird die Schließung der letzten Versorgungslücken in Bisholder und Güls Thema sein. Besonders der Moselstadtteil zeigt, wie die Probleme gelöst werden können. Seit der Erschließung des Baugebietes Güls-Süd hat sich dort die Versorgungsqualität verbessert. Partner ist hier die Kevag Telekom.

Dieses Unternehmen, an dem die Stadt mittelbar beteiligt ist, dürfte auch bei der Beseitigung der letzten Lücken eine Schlüsselrolle spielen. Mark Scherhag weist darauf hin, dass dieser Ausbau in keinem Zusammenhang mit den für den Innenstadtbereich angedachten Maßnahmen steht. Hier will die Deutsche Telekom bis zu 19.500 Haushalte an Glasfaserleitungen und damit an ihr „Giga-Netz" anbinden, wobei auch Teile von Lützel, die Goldgrube, Moselweiß, Oberwerth und die Karthause profitieren sollen.

Um loslegen zu können, braucht der Konzern bis Monatsende 2400 Vorverträge. Das Problem: Erst 1150 Kunden haben unterschrieben.

Die Zeit drängt aus Sicht der CDU auch in den Stadtteilen. Zwar weist der Breitbandatlas der Stadt eine Versorgungsdichte von rund 82,75 Prozent auf, doch kommt die DSL-Verbindung in der Regel über die alten Telefonleitungen zustande. In den meisten Fällen kommt zwar die empfohlene Mindestgeschwindigkeit von 6000 Megabit zustande, doch gibt es ganze Straßenzüge, in denen die mögliche Maximalleistung deutlich darunter liegt. Besonders gravierend sind die Probleme im Stadtteil Kesselheim, was in der jüngsten Sitzung des dortigen Ortsbeirates deutlich wurde, bei der auch Mark Scherhag referierte.

Das Beispiel Kesselheim zeigt auch, dass viele Probleme hausgemacht und nicht unbedingt auf Versäumnisse der Stadt zurückzuführen sind. Denn vor Jahren war den Kesselheimern bereits angeboten worden, sich an ein Breitbandnetz anschließen zu lassen. Damals fand sich keine Mehrheit, sodass die Arbeiten schließlich unterblieben. Dass dies noch einmal passiert, ist aus Sicht der CDU eher unwahrscheinlich.

Die Fraktion drängt deswegen aufs Tempo, weil es für den Ausbau der Breitbandversorgung Landeszuschüsse bis zu einer Höhe von 65 Prozent gibt. 12.000 Euro sind bereits aus Mainz geflossen, um die Ausbauplanung zu erledigen. Die hat die Kevag Telekom bereits abgeschlossen. Aus Sicht der CDU sollte der Rat dafür den Weg frei machen, dass noch in diesem Sommer ein Interessenbekundungsverfahren abgeschlossen wird. Denn auch die Kevag Telekom braucht Vorverträge, damit sich die Investition lohnt.

Von unserem Redakteur Reinhard Kallenbach