Haftstrafe wegen königskritischer SMS: Thailänder stirbt im Gefängnis
Ampon Tangnoppakul war im November gegen Protest von Menschenrechtlern verurteilt worden, weil er während der Straßenproteste in Bangkok 2010 SMS-Botschaften verschickt haben soll, die die Königin beleidigten. Der Mann wurde mit dem Prozess als „Onkel SMS“ bekannt. Er beteuerte stets seine Unschuld und sagte vor Gericht, er wisse gar nicht, wie man SMS verschickt. Die Justiz ließ trotz Appellen von Menschenrechtlern nicht von dem Fall ab. Sowohl Amnesty International wie auch Human Rights Watch hatten das Urteil heftig kritisiert. Die Gefängnisverwaltung hatte mitgeteilt, vor seinem Tod habe Tangnoppakul Magenbeschwerden gehabt.
In Thailand ist nach dem Gesetz jede Kritik am König, an seiner Frau und am Thronfolger verboten. Jeder kann vermeintliche Fälle zur Anzeige bringen. Nach einem deutlichen Anstieg der Zahl der Anklagen haben Juristen und Menschenrechtler Gesetzesänderungen verlangt, um politischen Missbrauch zu verhindern. Allein die Diskussion über das Thema kann aber bereits als mangelnder Respekt vor der Monarchie ausgelegt werden und zur Anzeige führen. Deshalb packen Abgeordnete das Thema nicht an.
Das Informationsministerium warnte erst vor wenigen Monaten, das selbst die Nutzung der „Like“- oder „Share“-Funktion in sozialen Netzwerken wie Facebook als krimineller Akt geahndet wird, wenn der so kommentierte oder verbreitete Text als monarchiekritisch gilt.