Gespräch mit Rainer Brüderle

Rheinland-Pfalz/Berlin – Das Interview: Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle lässt noch offen, ob er beim Rostocker Parteitag in eine Kampfkandidatur zieht.

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Sie haben viel Rückenwind beim Parteitag in Mainz erlebt. Kandidieren Sie in Rostock wieder fürs Amt des FDP-Vize?

Ich werde in den nächsten Tagen mit guten Freunden gute Gespräche führen und mich rechtzeitig vor dem Bundesparteitag entscheiden.

Weil Daniel Bahr seine Gegenkandidatur angekündigt hat?

Es geht um die richtige Aufstellung der Partei, nicht um persönliche Befindlichkeiten. Ich stehe für marktwirtschaftliche Politik in der FDP, und mir kommt es sehr darauf an, dass die Ausrichtung der FDP auf ihre Markenkerne stimmt. Da geht Inhalt vor Personen.

In Rheinland-Pfalz in der APO, in Stuttgart geschwächt. Schlappen drohen auch bei den nächsten Landtagswahlen. Wie kommt die FDP aus der Dauerkrise?

In schwierigen Zeiten ist es wichtig, sich seiner Markenkerne bewusst zu sein. Es liegt an uns, mit Klarheit für unsere Positionen zu stehen und Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Ich habe mit der Partei viele Aufs und Abs erlebt. Wir werden auch diese Phase der Schwäche überwinden.

Vor 28 Jahren waren Sie APO-Führer. Sie kennen das Geschäft. Was ist jetzt für die FDP wichtig?

Die Ausgangsbasis ist ungleich besser. Wir sind so stark wie nie, haben im Land knapp 1000 Mandatsträger in den Kommunen, fünf Abgeordnete im Bundestag und den ersten Europa-Abgeordneten. Wir sind in der Bundesregierung. Es war heute zu spüren: Die Partei steht, sie kämpft, sie wird diese Phase überwinden. Wir werden sachlich und in aller Klarheit unsere Stimme erheben.

Das Interview führte Ursula Samary