Münster

Experte: Bei vielen Parkhäusern wäre Neubau besser

Viele Parkhäuser sind zu eng, zu dunkel und zu unübersichtlich, hat eine Studie des ADAC ergeben. Der Münsteraner Verkehrsforscher Martin Lühder sieht das genauso. Modernisieren habe allerdings meist wenig Sinn – bei vielen Parkhäusern wäre es besser, abzureißen und neu zu bauen, sagte Lühder.

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Münster. Viele Parkhäuser sind zu eng, zu dunkel und zu unübersichtlich, hat eine Studie des ADAC ergeben. Der Münsteraner Verkehrsforscher Martin Lühder sieht das genauso. Modernisieren habe allerdings meist wenig Sinn – bei vielen Parkhäusern wäre es besser, abzureißen und neu zu bauen, sagte Lühder.

Jedes vierte deutsche Parkhaus ist im ADAC-Test durchgefallen. Müssen diese Parkhäuser jetzt umgebaut werden?

Lühder: „Die Parkhäuser müssen auf jeden Fall behindertengerechter werden. Das Verkehrsmittel der Zukunft ist der Rollator, wenn man sich mal den demografischen Wandel anschaut. Ein Parkplatz mit einer Breite von 2,30 Meter ist da einfach zu schmal. Die Parkplätze müssen großzügiger dimensioniert werden, dann gibt es weniger Probleme und weniger Beulen am Auto.“

Was würde ein entsprechender Umbau kosten?

Lühder: „Ein Umbau ist fast genauso teuer wie ein Neubau. Pro neuem Parkplatz muss man mit 20 000 Euro rechnen. Ein Umbau würde zwar pro Stellplatz etwa die Hälfte kosten, aber dann passen weniger Autos rein. Etwa ein Viertel der bisherigen Parkplätze würde wegfallen. Das Problem ist, dass man die Statik nicht einfach ändern kann. Wenn man die Markierungen ändert, sind die Stützpfeiler im Weg. Aber die Trägheit der Masse ist groß. Die Betreiber werden höchstens die Beleuchtung verbessern, sonst wird sich nichts ändern.“

Was macht Ihrer Meinung nach ein gutes Parkhaus aus?

Lühder: „Das beste Parkhaus ist eins, das komplett belegt ist. Deshalb sollte man es beim Bau gleich vernünftig dimensionieren. Was nützen einem Parkhausbetreiber mehr Stellplätze, wenn die nicht angenommen werden?“ dpa