Ein Festival verwandelt die Festung mit Licht

In der Arbeit von Ursula Scherrer und Kurt Laurenz Theinert wird der Schlosshof zur Projektionsfläche: Performances finden täglich um 21.30 Uhr, 22.00 Uhr, 22.30 Uhr, 23.00 Uhr und 23.30 Uhr statt.
 
In der Arbeit von Ursula Scherrer und Kurt Laurenz Theinert wird der Schlosshof zur Projektionsfläche: Performances finden täglich um 21.30 Uhr, 22.00 Uhr, 22.30 Uhr, 23.00 Uhr und 23.30 Uhr statt.   Foto: Jennifer Braun

Koblenz- Ob „Luminale“-Festival in Frankfurt, Mainz, an der Loreley und anderswo am Rhein oder jetzt auf der Festung Ehrenbreitstein: Lichtkunst hat in der jüngsten Zeit viele Freunde gefunden. Bis zum 15. Mai lässt sich die Wehranlage über „Lichtströme“ ganz neu erleben.

Lesezeit: 4 Minuten
Anzeige

Koblenz- Ob „Luminale“-Festival in Frankfurt, Mainz, an der Loreley und anderswo am Rhein oder jetzt auf der Festung Ehrenbreitstein: Lichtkunst hat in der jüngsten Zeit viele Freunde gefunden. Bis zum 15. Mai lässt sich die Wehranlage über „Lichtströme“ neu erleben.

In der Arbeit von Ursula Scherrer und Kurt Laurenz Theinert wird der Schlosshof zur Projektionsfläche: Performances finden täglich um 21.30 Uhr, 22.00 Uhr, 22.30 Uhr, 23.00 Uhr und 23.30 Uhr statt.

Jennifer Braun

In der Arbeit von Ursula Scherrer und Kurt Laurenz Theinert wird der Schlosshof zur Projektionsfläche: Performances finden täglich um 21.30 Uhr, 22.00 Uhr, 22.30 Uhr, 23.00 Uhr und 23.30 Uhr statt.

Rene Guels

In der Arbeit von Ursula Scherrer und Kurt Laurenz Theinert wird der Schlosshof zur Projektionsfläche: Performances finden täglich um 21.30 Uhr, 22.00 Uhr, 22.30 Uhr, 23.00 Uhr und 23.30 Uhr statt.

Rene Guels

Herbert Cybulska hat mit seiner behutsamen Lichtarchitektur den transparenten Charakter der neuen Aussichtsplattform auf dem Festungsgelände hervorgehoben.

Jennifer Braun

Die Rampe scheint zu schweben.

Rene Guels

Sigrid Sandmann hat sechs Tableaus ...

Jennifer Braun

... von Wortgebilden für den Ravelin und die Kurtine angelegt, ...

Rene guels

..., die Sammlung der benutzten Begriffe unternahm sie im Internet.

Rene Guels

„Nachtblumen – Die Schönheit der Sehnsucht“ nennt Katharina Berndt ihr Fries von Schwarzweiß-Zeichnungen, das sich durch den gesamten Hauptgraben zieht.

Jennifer Braun

Am Turm Ungenannt ist die Projektion „Schmetterlinge IV“ von Ursula Palla zu sehen.

Jennifer Braun

Harald Fuchs hat in der Blumenhalle Nord seine Arbeit Belle de Jour / Belle de Nui (Schöne des Tages / Schöne der Nacht) aufgebaut...

Jennifer Braun

... Dafür hat er Wurzelwerke, wissenschaftliche Zeichnungen von Hirnrinden und Illustrationen von biologischen Phänomen mit mit Licht- und Farbphänomenen zusammengebracht.

Rene Guels

Diese Collagen projiziert Harald Fuchs von außen und von innen auf die Hülle der Blumenhalle, im Innern hat er eine Dunkelkammer aufgebaut.

Rene Guels

Zwischen den Blumenhallen im Festungspark ist die Videoarbeit „Yonder“ von Emilia Forstreuter zu sehen...

Jennifer Braun

... ihre vielfach mit Preisen ausgezeichnete Reise in eine virtuelle Landschaft.

Rene guels

Jakub Nepraš‘ Videoarbeit „Ayahuasca“ zeigt einen mikroskopischen Schnitt durch eine fiktive Pflanze – näher betrachtet erkennt man darin unzählige Menschen in Bewegung.

Jennifer Braun

Man findet sie im Retirierten Graben am Durchgang zum Hauptgraben.

Rene Guels

Der direkte, unmittelbare Zugang durch die Verwandlung bekannter Orte durch die Kraft des Lichts kann man noch an den nächsten neuen Abenden auf den Gelände der Bundesgartenschau erleben: Als Gemeinschaftsprojekt der Kolenz Touristik, der Buga und des Kukltursommers haben acht Lichtkünstler, Designer und Architekten dort ihre ganz unterschiedlichen Installationen eingerichtet.

Einmalig: Die Buga bei Nacht

Dieses Festival „Lichtströme“ bietet die außergewöhnliche Gelegenheit, die Festung zur Buga einmal bei Nacht zu erleben: Mit Einbruch der Dunkelheit, wenn an anderen Tagen der Buga-Betrieb endet, gehen hier die Lichter der Projektoren an. Und nicht nur das: Für die Dauer der „Lichtströme“ fährt die Seilbahn zur Festung und zurück am heutigen Samstag bis 1.30 Uhr nachts, an den weiteren acht Tagen bis immerhin 0.30 Uhr.

Die Kuratoren der „Lichtströme“, Bettina Petz und Tom Groll, haben für das Festival Künstler ausgewählt, die sich mit ihren Arbeiten auf die Festungsanlage einlassen: Fünf der acht Arbeiten sind speziell für den Spielort entwickelt, drei weitere wurden angepasst.

Die Arbeiten kann man nicht über einen Kamm scheren: Herbert Cybulska etwa hat für den hölzernen Aussichtspunkt eine zurückhaltende Lichtarchitektur erarbeitet, die auch die Umwelt respektiert: „Zunächst einmal blicken wir hier in den Himmel, das restliche Streulicht der Stadt erzeugt eine gewisse Grundhelligkeit, so dass man zwar nicht Zeitung lesen kann, aber auch nicht stolpert. Ich habe versucht, mit weißen LED-Leuchte und roten Bereichen einige Bereiche der Rampe hervorzuheben“, erklärt Cybulska. Rotes Licht zieht den Besucher quasi zur Treppe hinauf, Leuchten von unten lassen den Aussichtspunkt wie ein gelandetes Ufo wirken.

Filigrane Blumenmotive rund um das Thema „Sehnsucht“ von Katharina Bernd nehmen dem Hauptgraben viel von seiner Massivität – erst aus der Nähe sieht man, wie gewaltig diese Motive wirklich sind. Nähertreten lohnt sich auch bei der Arbeit „Ayahuasca“ von Jakub Nepras im Retirierten Graben (Durchgang zum Hauptgraben: Was aus der Ferne aussieht wie der Blutkreislauf eines grünen Rieseninsekts, entpuppt sich von Nahem als spektakulärer Zusammenschnitt Hunderter von oben betrachteter Menschen: Sie laufen, schreiten, wirbeln herum, tanzen Can-Can: eine große, organische Montage, vor der man minutenlang verweilen kann.

„Üppig“ ist Sigrid Sandmanns Projektion auf Kurtine und Ravelin überschrieben, die auf der einen Seite Texte rund um Pflanzenvielfalt an die Wand wirft, um gegenüber in meterhohen Lettern zu verkünden: „die zeit steht still“. Besonders spektakulär fährt aber die Installation von Ursula Scherrer und Kurt Laurenz Theinert auf dem Schlossplatz aus: Zu Livemusik schicken sie geometrische Muster und Liniengewitter über die Festungsgebäude – ein Discogefühl, dass in immer neuen Ansichten der Architektur mündet und als Liverperformance jedesmal neu und anders ausfällt.

Von unserem Kulturchef Claus Ambrosius

Lichströme: Bis 15. Mai täglich ab 21.30 Uhr, der Eintritt ist im Buga-Ticket enthalten. Betreten der Festung bei Nacht auf eigene Gefahr, Taschenlampen und festes Schuhwerk sind mitzubringen. Weitere Infos unter www.lichtstroeme.de