Hechtsheim

Der Müll hat keine Chance – CVJM säubert Zagrebplatz

Mit Zangen und Eimern bewaffnet, säubern die ehrenamtlichen Helfer des CVJM Hechtsheim jeden Monat den mitten im Wohngebiet an der Lion-Feuchtwanger-Straße liegenden Zagrebplatz. Zur besseren Erkennung tragen sie dabei seit einigen Jahren einheitliche blaue Arbeitsjacken.
Mit Zangen und Eimern bewaffnet, säubern die ehrenamtlichen Helfer des CVJM Hechtsheim jeden Monat den mitten im Wohngebiet an der Lion-Feuchtwanger-Straße liegenden Zagrebplatz. Zur besseren Erkennung tragen sie dabei seit einigen Jahren einheitliche blaue Arbeitsjacken. Foto: Julia Rau

Fleißig wie die Heinzelmännchen sind die ehrenamtlichen Helfer des CVJM Hechtsheim jeden Monat auf dem Zagrebplatz. Mit Schubkarren, Zangen, Besen und Eimern bewaffnet, säubern sie an jedem vierten Samstag zwischen 10 und 12 Uhr den riesengroßen Spielplatz, der die Fläche von drei Fußballfeldern hat.

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Dieses Engagement hat lange Tradition, denn bereits vor 17 Jahren kam das Grünamt auf den Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) zu und fragte, ob der sich auf dem Zagrebplatz nicht engagieren wolle. Dieser war mit der Aktion „Müllmaus“, bei der Kinder und Jugendliche das Areal rund um das Mühldreieck säuberten, bereits Ende der 80er positiv aufgefallen.

„Das Gras auf dem Zagrebplatz stand einen Meter hoch, und alles war vermüllt“, erinnert sich CVJM-Sprecher Hans Peter Kilian an den trostlosen Zustand vor 17 Jahren. Die CVJM-Helfer sagten zu unter der Bedingung, dass das Amt sie unterstützt, und unterschrieben 1996 einen einjährigen Patenschaftsvertrag. Die Zusammenarbeit klappt seitdem reibungslos, weshalb der Vertrag jedes Mal um ein weiteres Jahr verlängert wurde. „Wir haben ein tolles Verhältnis zum Grünamt“, lobt Kilian. „Das stellt uns Geräte, Scheren und Zangen zur Verfügung, liefert uns Rindenmulch und holt diesen dann auch wieder ab.“

Von Kronleuchtern und Autoreifen

Interessant ist, was auf dem Zagrebplatz schon alles eingesammelt wurde: Vom Kronleuchter über Autoreifen bis zu alten Liegestühlen war alles dabei. Dazu jede Menge Glas, das auf einem Spielplatz eigentlich nichts zu suchen hat. Der CVJM säubert aber nicht nur den Platz, sondern lackiert auch mal die Bänke und Spielgeräte, renoviert Zäune und übernimmt kleinere Reparaturen, die gefahrentechnisch zu verantworten sind. Heute sieht der Platz fast wie geleckt aus, und nichts erinnert mehr an den eher verwahrlosten Zustand Mitte der 90er-Jahre.

Da der Platz auch ein beliebter Treffpunkt von Jugendlichen ist, wurde vor zehn Jahren auf Betreiben des CVJM ein Streetballfeld angelegt. Vor vier Jahren kamen neue Spielgeräte dazu.

Das positive Beispiel der CVJM-Helfer – die Kerngruppe besteht aus 13 Erwachsenen – macht inzwischen Schule. Häufig kommen Jugendliche vorbei und packen samstags mit an, und auch auf anderen städtischen Spielplätzen gibt es heute ehrenamtliche Patenschaften.

Übrigens wurde die Hechtsheimer Gruppe, die sich auch am Dreck-weg-Tag engagiert, bereits 1997 von der damaligen Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth mit dem „Förderpreis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement“ ausgezeichnet. Dieser Bundespreis war damals mit 1000 Mark ausgelobt.

Voll des Lobes ist auch die Ortsvorsteherin. „Das ist gelebtes bürgerschaftliches Engagement“, sagt Ursula Groden-Kranich (CDU). „Wir bräuchten mehr solcher ehrenamtlicher Helfer.“

Oliver Gehrig