Chronologie: Die Schlecker-Pleite

Vorbei: Im Juni 2012 schlossen die letzten Schlecker-Märkte. Die meisten stehen im Kreis Neuwied noch leer.
Vorbei: Im Juni 2012 schlossen die letzten Schlecker-Märkte. Die meisten stehen im Kreis Neuwied noch leer. Foto: DPA

Dezember 2011: Das Nachrichtenportal „Spiegel online“ berichtet über „massive Liquiditätsprobleme“ der Firma Schlecker. Firmengründer Anton Schlecker habe einen hohen zweistelligen Millionenbetrag aus seinem Privatvermögen in das Unternehmen gepumpt. Erste Filialen sind bereits geschlossen.

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Januar 2012: Anton Schlecker meldet am 27. des Monats Insolvenz an. Die Tochtergesellschaften Schlecker XL und IhrPlatz sind ebenfalls betroffen. Der Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz übernimmt die Geschäfte. Die ersten 12 000 überwiegend weiblichen Mitarbeiter bekommen die Kündigung, 2400 Geschäfte werden geschlossen. Geiwitz geht auf die Suche nach Investoren.

März 2012:

Das Land Baden-Württemberg macht folgenden Vorschlag: Die von der Schlecker-Pleite besonders betroffenen Länder sollen eine Landesbürgschaft über 70 Millionen Euro bereitstellen und die Schlecker-Frauen in einer Transfergesellschaft weiterbeschäftigen. Der Plan scheitert am Widerstand des von der FDP geführten Bundeswirtschaftsministeriums.

Juni 2012:

Insolvenzverwalter Geiwitz findet keinen Investor. Es gibt zwar Angebote, aber sie entsprechen nicht den Vorstellungen der Gläubiger. Ende Juni steht fest: Die Drogeriemarktkette Schlecker hat keine Zukunft mehr. Die letzten Läden schließen. Noch einmal 13 000 Frauen stehen auf der Straße. Insgesamt hat die Pleite 25 000 Menschen ihre Arbeit gekostet.

Juli 2012:

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart leitet gegen Anton Schlecker und 13 weitere Beschuldigte ein Verfahren wegen Untreue, Insolvenzverschleppung und betrügerischem Bankrott ein.

November 2012:

Der österreichische Unternehmer Rudolf Haberleitner, der schon Schlecker Österreich übernommen hat, kündigt an, 600 ehemalige Schlecker-Filialen in Deutschland in Tante-Emma- Läden umwandeln und 3000 Angestellte wieder einstellen zu wollen.

Dezember 2012:

Das Schlecker-Inventar kommt unter den Hammer. Alles, was einmal in den Märkten stand, wird versteigert. Die 250 000 Euro, die dabei herumkommen, fließen in die Insolvenzmasse. Zugleich sind bundesweit noch immer knapp die Hälfte der ehemaligen Mitarbeiter arbeitslos gemeldet. ank