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Zaubach

Bei Flaschenbier hatte man sich viel zu erzählen – Zaubach

Von Peter Bleyer

Wenn von den verschwundenen Dörfern im Hinterland Baumholders die Rede ist, sprechen die meisten Zeitzeugen von 13 Gemeinden. Andere wiederum legen Wert darauf, dass eine 14. nicht vergessen wird: Zaubach. Tatsächlich mussten auch die Bewohner dieses Ortes ihre Heimat verlassen. Die Nationalsozialisten hatten damit aber nichts mehr zu tun.

Lesezeit: 3 Minuten
Noch heute mäht Hans Bernd Müller regelmäßig den Rasen auf dem Zaubacher Friedhof. Dort liegt auch sein Vater begraben, der mit 62 Jahren viel zu früh gestorben ist, wie er erzählt. „Er war bis zu seinem Tod 1974 Bürgermeister, 16 Jahre lang.“ Kurze Zeit später wurde Zaubach dann aufgelöst, die ...
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Fakten zu Zaubach – Von einer außergewöhnlichen Familie

Die Entstehung Zaubachs lässt sich nicht so leicht datieren – vor allem, weil der letztbekannte Standort des Dorfes aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mit dem seiner Gründung übereinstimmt. Die ersten Siedlungen im 13. Jahrhundert befanden sich wohl im ein gutes Stück weiter östlich.

Dieser Teil wurde im 17. Jahrhundert, als der neue Ort entstanden war, Wüstzaubach genannt. Der Dorfname lässt sich vom Wort „zouve“ (eilig, schnell) ableiten, bedeutet also schnell fließender Bach. In der Dorfchronik findet die Familie des Bauern Johann Drexler besondere Erwähnung. Drei Söhne dieses Mannes haben Anfang des 20. Jahrhunderts eine erfolgreiche akademische Laufbahn absolviert – was für die damalige Zeit mehr als außergewöhnlich war. Während Bernhard, der Jüngste der drei, als promovierter Zahnarzt seine eigene Praxis gründete, legten Hans und Joseph eine beachtliche Karriere auf mathematisch-naturwissenschaftlichem Terrain hin. Beide kamen viel in der Welt herum und lehrten – zu verschiedenen Zeiten – an der Thung-Chi-Universität in Schanghai. Joseph Drexler, der bereits mit 41 Jahren starb, kehrte nach seinem Tod sogar in die Heimat zurück. Er wurde nach Zaubach überführt und 1930 dort beerdigt. Genau 48 Jahre später wurde sein Heimatdorf aufgelöst. Zuletzt gehörte der Ort zur Verbandsgemeinde Herrstein.

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