Berlin/Ehingen

Agenturenfür Arbeitsind am Zug

Das Scheitern der Transfergesellschaft für die Schlecker-Beschäftigten könnte die Suche nach einem Investor für die Drogeriekette belasten. Einige potenzielle Investoren hätten ihr Interesse davon abhängig gemacht, dass es eine Transfergesellschaft für die 11.000 entlassenen Beschäftigten gebe, sagte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz.

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Berlin/Ehingen – Das Scheitern der Transfergesellschaft für die Schlecker-Beschäftigten könnte die Suche nach einem Investor für die Drogeriekette belasten. Einige potenzielle Investoren hätten ihr Interesse davon abhängig gemacht, dass es eine Transfergesellschaft für die 11.000 entlassenen Beschäftigten gebe, sagte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz.

„Wir werden jetzt sehen, in wieweit diese Investoren das zur Bedingung machen, in dem Prozess zu bleiben.“

Ohne die Transfergesellschaft könnten nun Tausende ehemalige Schlecker-Angestellte gegen ihre Entlassung klagen. Hätten sie Erfolg, würde das zur finanziellen Belastung für den künftigen Schlecker-Eigentümer. Geiwitz sagt: „Ich hoffe und denke, dass die Investoren ebenfalls abwarten werden, wie denn jetzt die Mitarbeiter sich verhalten, ob im Extremfall 10 000 Klagen eingehen oder nicht.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet effektive Hilfen der Arbeitsagenturen für die gekündigten Mitarbeiterinnen. Die Situation für die Menschen sei sehr schwierig, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Mit Blick auf geeignete Hilfen erklärte er: „Es gibt Gründe für eine Transfergesellschaft, und es gibt sehr gute Gründe dagegen. Diese Entscheidung oblag aber nicht der Bundesregierung, sondern sie oblag den Ländern.“ Für Merkel sei wichtig, dass der Blick nach vorn gehe und alles getan werde, damit die Menschen rasch neue Arbeit finden.

Seibert machte deutlich, dass Merkel hierfür in der Bundesagentur für Arbeit die geeignete Einrichtung sieht. Transfergesellschaften seien Einrichtungen aus der Zeit der Massenarbeitslosigkeit, sagte er. Die heutigen Arbeitsagenturen böten indessen an den individuellen Anforderungen ausgerichtete Unterstützung an. Mit Blick auf die Arbeitsagenturen hatte der FDP-Vorsitzende und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler ähnlich argumentiert.