Champions League: Schaffen die Bayern das Wunder gegen Real?

Madrid/München (dpa) – Selbstbewusst, aber nicht überheblich: Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti hat vor dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League am Dienstag beim FC Bayern (20.45 Uhr) vor zu viel Selbstsicherheit gewarnt. Der 1:0-Erfolg im Hinspiel sei nur ein „kleiner Vorteil“, sagte der Italiener in München.

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Gareth Bale vom spanischen Fußballclub Real Madrid bei einer Pressekonferenz in der Allianz Arena in München. Real Madrid trifft am Dienstag im Rückspiel des Champions League Halbfinales auf den FC Bayern.

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Gareth Bale gehört zu den Top-Torschützen der Königlichen.

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„Wir sind nicht so dumm zu glauben, wir hätten schon gewonnen", sagte Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti vor dem Halbfinal-Rückspiel.

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Der 1:0-Erfolg im Hinspiel sei nur ein „kleiner Vorteil“, sagte der Trainer in München.

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Luka Modric (links) und Gareth Bale vom spanischen Fußballclub Real Madrid laufen sich warm am Montag im Training in der Allianz Arena in München.

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Cristiano Ronaldo vom spanischen Fußballclub Real Madrid beim Training in der Allianz Arena in München.

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Dante (links) und Franck Ribery vom FC Bayern München kämpfen um den Ball beim Abschlusstraining in München. Der FC Bayern trifft am Dienstag im Rückspiel des Champions League Halbfinales auf Real Madrid.

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Bastian Schweinsteiger jongliert mit dem Ball.

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Arjen Robben beim Abschlusstraining. Er könnte beim Rückspiel eine entscheidende Rolle spielen.

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Trainer Pep Guardiola hofft auf einen Bayern-Sieg – und den Einzug ins Champions-League-Finale.

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„Wir sind nicht so dumm zu glauben, wir hätten schon gewonnen. Das wird eine sehr harte Auseinandersetzung“, meinte er. Die gute Nachricht sei, „dass die gesamte Mannschaft in einem guten physischen und mentalen Zustand ist“.

Das ist auch nötig, wollen die Königlichen ihre ganz und gar nicht königliche Deutschland-Serie fortsetzen. Bei neun von insgesamt zehn Europapokal-Gastspielen in der bayerischen Landeshauptstadt ging Real als Verlierer vom Platz, einmal gab es zumindest ein Remis. Die Madrider Sportzeitung „Marca“ schrieb am Montag von einem „Fluch“, München sei für die Real-Profis eine „verdammte Stadt“, hieß es.

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Um so wichtiger nimmt Ancelotti die psychischen Faktoren. „Zu diesem Zeitpunkt ist der psychologische Aspekt wichtiger als der taktische“, sagte der Italiener in der neuesten Ausgabe des „Champions Magazine“ der UEFA. Statistik gewinnt aber keine Spiele, versichert Ancelotti – und das wird er auch seinen Spielern einzuhämmern versuchen.

„Ob wir das Finale erreichen, hängt nur von uns ab“, meint der 54-Jährige. Und immerhin: Die Ergebnisse der letzten sieben Madrid-Pleiten in München (davon allein fünfmal ein 1:2) würden den Spaniern diesmal alle zum Einzug ins Endspiel von Lissabon gegen den Sieger des Duells FC Chelsea-Atlético Madrid reichen.

Erfolgscoach Ancelotti ist ans Siegen gewohnt – auch in der Champions League, die er mit dem AC Mailand zweimal (2003/2007) gewann. Auch als Profi holte er mit den Mailändern zwei Europapokale der Landesmeister (1989/1990). Doch ein Triumph mit Madrid, der zehnte des Vereins in der Königsklasse, „wäre für alle etwas ganz Besonderes“, sagt er. Und fügt an: „Wenn wir das hier gleich in meinem ersten Jahr in Madrid schaffen, wäre das unglaublich.“ „La Décima“, der Zehnte, ist in Madrid wegen des langen Wartens seit dem letzten Erfolg im Jahr 2002 über Bayer Leverkusen fast schon zur Obsession geworden.

Im Hinspiel: Christiano Ronaldo im Duell mit Bayern-Verteidiger Rafinha.

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Bayerns Trainer Pep Guardiola gibt Franck Ribery Spielanweisungen.

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Franck Ribery und seine Mitspieler haben die Königlichen in Madrid über weite Strecken dominiert – doch am Ende kein Tor erzielt. Den Madrilenen genügten wenige Torchancen, um den entscheidenden Teffer zu erzielen. Die Partie endete 1:0 für Real.

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Arjen Robben (links) im Zweikampf mit Real-Verteidiger Fabio Coentrao.

Howard Webb leitet die Partie zwischen Bayern und Madrid.

Arjen Robben.

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Torjäger Mario Mandzukic hat im Hinspiel keinen Treffer erzielt.

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Nach dem Abpiff: Philipp Lahm und Thomas Müller applaudieren den treuen Bayern-Fans.

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Der 1:0-Erfolg im Hinspiel sei nur ein „kleiner Vorteil“, sagte Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti vor dem Halbfinal-Rückspiel.

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4000 Fans reisen nach München, um ihre Idole zu unterstützen – so viele wie noch nie vor einem Finale. Wie sie alle träumt auch Innenverteidiger Sergio Ramos vom Titelgewinn am 24. Mai. „Es ist mein Traum, die Champions League zu gewinnen“, wurde der 28-Jährige auf dem UEFA-Portal zitiert. „Es wäre eine große Genugtuung, diesen Pokal endlich in meinen Händen zu halten“, fügte der Andalusier an.

Dass der Traum nicht schon in München platzt, dafür soll vor allem Cristiano Ronaldo sorgen. Der Weltfußballer aus Portugal ist nach längerer Verletzung wieder in Topform, schoss bei der Generalprobe gegen Osasuna (4:0) zwei Traumtore. „Er wird zum Brandstifter von München avancieren“, Ronaldo werde „nicht nur Bäume, sondern die ganze Stadt in Flammen setzen“, schrieb der Kolumnist der Sportzeitung „AS“, Pedro san Martín, als Antwort auf Aussagen von Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge, in München werde „der Baum brennen“.

Bis auf die verletzten Jesé und Alvaro Arbeloa und dem nach langer Verletzung noch nicht zu 100 Prozent fitten DFB-Auswahlkicker Sami Khedira hat Ancelotti alle Mann an Bord. Auch Gareth Bale, der am Samstag wegen einer Grippe geschont wurde, am Montag aber problemlos trainieren konnte und am Dienstag von Anfang an zum Einsatz kommen soll. „Wir sind zuversichtlich. Wir haben sehr gut gespielt und zweifeln nicht an uns“, meinte Bale am Montag.

Vorsicht müssen in München vor allem Ramos und Xabi Alonso walten lassen, da sie mit Gelb vorbelastet sind und bei einer neuen Verwarnung ein mögliches Finale verpassen würden. In den Madrider Kneipen hofft man, dass Ronaldo nicht nur das eine oder andere Tor schießt, sondern „im Notfall“ auch auf den Schiedsrichter, seinen portugiesischen Landsmann Pedro Proença, einredet.

Archivierter Artikel vom 29.04.2014, 16:21 Uhr