Kaiserslautern

Nächste FCK-Trainer muss gehen – Druck auf Sportdirektor wächst

Von dpa
Er sitzt nicht mehr länger auf der Trainerbank beim FCK: der Luxemburger Jeff Saibene (links). Foto: Imago
Er sitzt nicht mehr länger auf der Trainerbank beim FCK: der Luxemburger Jeff Saibene (links). Foto: Imago

Zwischen Abpfiff und Trainerentlassung vergingen beim 1. FC Kaiserslautern keine vier Stunden. Der Traditionsklub hat sich nach weniger als vier Monaten von Chefcoach Jeff Saibene getrennt und taumelt nach einem desaströsen Drittliga-Auftritt beim 0:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden mal wieder dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit entgegen.

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„Aus sportlichen Gründen“ wurden Saibene und dessen Assistent Ryszard Komornicki mit sofortiger Wirkung freigestellt, wie die Pfälzer nach offenbar nicht mehr besonders langwierigen Beratungen bereits am Samstagabend verkündeten. Wer auf Saibene folgt, blieb zunächst offen. Als mögliche Kandidaten gelten der frühere FCK-Profi Torsten Lieberknecht und Marco Antwerpen, zuletzt beim Zweitligisten Würzburger Kickers tätig. Auch der Name von Marco Kurz, Lauterer Bundesliga-Aufstiegstrainer von 2010, wurde jüngst immer wieder genannt. Durch die neuerliche Trainerentlassung und die anhaltende sportliche Talfahrt nimmt auch der Druck auf den ohnehin umstrittenen Sportdirektor Boris Notzon zu. Zumal die FCK-Spitze um Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt bereits angekündigt hatte, „im Bereich Profisport die operative Verantwortung um einen neuen Entscheidungsträger“ erweitern zu wollen. Doch momentan genießt die Suche nach einem neuen Trainer oberste Priorität.

Der nun geschasste Coach Saibene referierte nach dem verlorenen Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden noch zu seiner möglichen Ablösung: „Mit mir hat unter vier Augen noch niemand darüber gesprochen. Was im Hintergrund beredet wird, weiß ich natürlich nicht, und das interessiert mich auch nicht. Ich denke aber auf jeden Fall, dass ich die Mannschaft noch erreiche. Wir werden das zusammen hinbekommen.“ Doch da irrte der stets höflich auftretende Luxemburger: Noch am selben Abend war er beim dauerkriselnden FCK schon wieder Geschichte.

Der blutleere Auftritt der Lauterer gab am Ende wohl den Ausschlag für eine weitere Trainertrennung beim FCK, der in dieser Saison auch schon Boris Schommers rausgeworfen hatte – nach nur zwei Spieltagen.

In den verbleibenden 16 Saisonspielen geht es für den viermaligen Deutschen Meister nur noch um den Klassenerhalt. Wer auch immer die desolat und verunsichert auftretende Mannschaft übernehmen sollte: Auf den neuen Coach wartet eine schwere Aufgabe. Nur 21 Punkte aus 22 Spielen, nur 20 erzielte Tore und nur drei Siege lesen sich für den selbst erklärten Aufstiegsaspiranten wie eine Schreckensbilanz.

Immerhin haben die Fans ihr Team noch nicht aufgegeben. Nach dem 0:1 gegen den SVWW stellte rund ein Dutzend FCK-Anhänger die Mannschaft vor dem Busparkplatz des Fritz-Walter-Stadions zur Rede. Außer einer Ansprache, um ihr Team für das Derby am Samstag (14 Uhr) beim starken Tabellensiebten und Erzrivalen Waldhof Mannheim zu motivieren, und ein paar scharfen Worten in Richtung der Spieler blieb jedoch alles ruhig. Die Aktion der Fans zeigt vor allem eins: Die Angst vor dem Sturz in die Regionalliga ist in Kaiserslautern groß.