Idar-Oberstein. Nicht alle konnten verstehen, dass der SC Idar-Oberstein trotz einer zentimeterdicken Schneeschicht auf dem Kunstrasen am Haag-Stadion unbedingt gegen den SV Morlautern spielen wollte – vor allem, weil der Mannschaft gleich acht Akteure fehlten – darunter Schlüsselspieler wie Christoph Schunck, Christian Henn oder Florian Galle.
Doch Trainer, Mannschaft und Verein hatten gute Gründe, die Partie durchzuziehen. Wenn das Spiel ausgefallen wäre, dann wäre es am kommenden Wochenende erneut angesetzt worden. Die brasilianische Fraktion des SC wäre da schon im Heimaturlaub gewesen. Noch problematischer wäre es für den SC aber geworden, wenn auch am 16.12. nicht hätte gespielt werden können. Dann hätten die Idarer am 17. Februar in die zweite Saisonhälfte einsteigen müssen, eine Woche vor dem eigentlichen Oberligastart, bei dem das Yasar-Team zu allem Überfluss auch noch spielfrei ist. „Wir hätten mindestens eine Woche vorher mit der Saisonvorbereitung beginnen müssen“, erklärt Yasar – um dann ein Nachholspiel zu bestreiten, dem eine Woche Pause folgt. Ein schwieriger Rhythmus, den der SC jetzt vermieden hat. Nun kann Yasar seine Mannschaft wie geplant am 29. Januar zur Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte bitten, ehe er dann am 3. März bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern sein erstes Pflichtspiel 2018 bestreiten wird.
Übrigens: Trotz der Schneeschicht war der Kunstrasen im Haag vernünftig bespielbar. Der SC hatte die Linien freigeräumt, ansonsten den Schnee aber auf dem Platz gelassen. Das war kein Problem, weil der Kunstrasen unter der weißen Pracht weich war. Und gerade in Hälfte eins demonstrierten beide Mannschaften dann auch, wie gut es sich auf Schnee Fußballspielen lassen kann. Dass der SC trotz vieler Ausfälle spielte, verhalf einem Youngster zur Startelfpremiere.Tim Oberländer stand zum ersten Mal von Anfang an im Oberligateam der Idarer – und er machte seine Sache an der Seite von Spielführer André Thom auf der „Sechs“ ordentlich.
Zwei Gründe nannte Yasar für diese Personalentscheidung. „Wir wollten taktisch und von unserer Grundordnung her wenig verändern, da hat sich Tims Nominierung angeboten“, erklärte der Trainer, ehe er dann den wichtigeren Grund preisgab: „Tim hat sich diese Nominierung einfach verdient. Er trainiert immer klasse und hat auch in der zweiten Mannschaft immer stark gespielt.“ Gute Gründe also tatsächlich, dass die Partie ausgetragen wurde. Dass der SV Morlautern seinen Status als Angstgegner untermauert und erneut gewinnt, war freilich nicht vorgesehen. sn