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Simmern

1992 in Simmern: Zwanziger löst Kahl ab, Desch steigt auf

Drei Männer, ein Amt: Beim Fußballverbandstag 1992 in Simmern übernahm Theo Zwanziger (rechts) das Amt des Rheinlandpräsidenten vom 2015 verstorbenen Toni Kahl (Mitte), der in Simmern im Anschluss zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde. Kahl, der aus Oberwesel stammt, hatte die Position 15 Jahre lang inne gehabt, bevor er sie an den späteren DFB-Präsident Zwanziger weitergab. Der wiederum wurde 2001 vom Alterkülzer Walter Desch (links) beerbt, der die Geschicke der Rheinlandfußballer bis heute lenkt und damals Kreisvorsitzender Hunsrück/Mosel war.  Foto: Markus Lauer
Drei Männer, ein Amt: Beim Fußballverbandstag 1992 in Simmern übernahm Theo Zwanziger (rechts) das Amt des Rheinlandpräsidenten vom 2015 verstorbenen Toni Kahl (Mitte), der in Simmern im Anschluss zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde. Kahl, der aus Oberwesel stammt, hatte die Position 15 Jahre lang inne gehabt, bevor er sie an den späteren DFB-Präsident Zwanziger weitergab. Der wiederum wurde 2001 vom Alterkülzer Walter Desch (links) beerbt, der die Geschicke der Rheinlandfußballer bis heute lenkt und damals Kreisvorsitzender Hunsrück/Mosel war. Foto: Markus Lauer

Ein Foto erzählt eine Geschichte in unserer Serie „Schwarz-Weiße Bildergeschichten“. Heute ist es eines von einem durchaus historischen Verbandstag der Rheinlandfußballer, der am 27. Juni 1992 in Simmern abgehalten wurde. Der heutige Verbandspräsident Walter Desch aus Alterkülz, der damals als Kreisvorsitzender Hunsrück/Mosel Gastgeber war, macht auch aktuell Schlagzeilen. Als Vorstandsmitglied des Deutschen Fußball-Bundes und FVR-Präsident tauchte auch er in einem Bericht des Magazins „Der Spiegel“ wegen eines fragwürdigen Beratervertrages auf (unsere Zeitung berichtete). Diese Geschichte war für uns Anlass, mal in der Historie zu kramen. Womit wir beim Foto vom Verbandstag aus Simmern wären. Zu sehen sind drei Funktionäre, die den Fußballverband Rheinland prägten – und es im Falle des heute 74-jährigen Desch immer noch tun. Neben dem Alterkülzer „Hausherr“ saßen auf dem Podium in der Hunsrückhalle unter anderem zwei Männer, von denen einer beim Verbandstag in der Rhein-Hunsrück-Kreisstadt das Landesfürsten-Ruder an den anderen übergab: Toni Kahl, der 2015 im Alter von 93 Jahren verstorben ist, und Theo Zwanziger. Kahl war untrennbar mit der Nachkriegsgeschichte des Fußballs im Rheinland verbunden. Als Delegierter seines Vereins Vesalia Oberwesel nahm er an der Gründung des Sportverbands Mittelrhein teil, die von rund 40 Sportfreunden am 11. November 1945 im fast völlig zerstörten Koblenz zelebriert wurde. Damals kickte er noch selbst als Spielmacher der Vesalia. Von 1977 an führte Kahl den Verband. 15 Jahre lang. Bis zu jenem Tag in Simmern, als Zwanziger, der spätere DFB-Präsident, sein Nachfolger wurde. 436 Vereine entsendeten damals ihre Vertreter in den Hunsrück. Zwanziger wurde mit einem eindeutigem Votum als neuer Präsident gewählt und sagte: „Natürlich nehme ich die Wahl an. Ich danke für diese Chance und diese wunderbare Aufgabe.“ Kraft seines neuen Amtes bat Zwanziger die Delegierten darum, die Tagesordnung ändern zu dürfen und einen Ehrenvorsitzenden zu wählen. Das wurde natürlich Kahl, der mit stehenden Ovationen bedacht wurde. Zwanziger bezeichnete ihn damals als „Repräsentanten erster Klasse des rheinland-pfälzischen Sports“.

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Desch, der in Simmern zum stellvertretenden Verbandsvorsitzenden gewählt wurde, beerbte Zwanziger im Jahr 2001 und leitet seitdem die Geschicke des Verbands mit seinen neun Kreisen. Zwanziger stieg 2001 zum DFB-Schatzmeister auf und bildete zunächst ab 2004 eine Doppelspitze mit Gerhard Mayer-Vorfelder, ab 2006 stand der promovierte Jurist Zwanziger dem DFB ...