Kreis Birkenfeld. Was die meisten Spieler, Zuschauer und Vereinsvertreter ohnehin schon erwartet hatten, ist jetzt eingetreten. Das Fußballjahr 2020 ist bei den Amateuren beendet. In seiner Präsidiumssitzung am späten Dienstagabend hat der Südwestdeutsche Fußballverband beschlossen, die Winterpause vorzuziehen und sie gleichzeitig zu verkürzen. Für den Kreis Birkenfeld bedeutet das, dass sowohl bei Männern und Frauen als auch im Jugendbereich, von der Verbandsliga bis zur C-Klasse, bis mindestens zum 6. Januar kein Ball rollen wird.
In einer Pressemeldung macht der SWFV deutlich, dass auf Grundlage der staatlichen Verfügungen wegen der Corona-Pandemie eine Wiederaufnahme des derzeit ausgesetzten Spielbetriebs selbst im Idealfall frühestens Mitte Dezember, also erst kurz vor der eigentlichen Winterpause, die am 14. Dezember beginnen sollte, möglich gewesen sei. Um den Vereinen mittelfristige Planungssicherheit zu verschaffen, hat der Verband verfügt, die Winterpause einerseits früher beginnen zu lassen, nämlich faktisch sofort, sie andererseits aber auch deutlich zu verkürzen und damit schneller zu beenden.
Eigentlich hätte bis zum 14. Februar Pause sein sollen, doch nun hat der SWFV das Ende der Winterruhe auf 6. Januar terminiert. Der Grund ist klar. Wenn es die staatlichen Verfügungen zulassen, möchte der Verband den Spielbetrieb so schnell wie möglich wieder aufnehmen. „Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass am 6. Januar das erste Pflichtspiel stattfindet, realistischerweise kann man aber davon ausgehen, dass eventuell um den 20. Januar wieder Partien ausgetragen werden“, sagt Axel Rolland, der Kreisvorsitzende, und erklärt: „Mindestens 14 Tage sollten die Klubs ja wieder Vorlauf haben, um zu trainieren.“
Das SWFV-Präsidium weist zudem darauf hin, dass es die Entscheidungen der „staatlichen Stellen“ weiter beobachte und stellt klar: „Solange die staatlichen Verfügungen den Spiel- und Trainingsbetrieb nicht zulassen, bleibt der Spielbetrieb auch über den 6. Januar 2021 hinaus ausgesetzt. Sobald Spiel- und Trainingsbetrieb nach staatlichen Verfügungen rechtlich zugelassen sind, wird der Spielbetrieb nach rechtzeitiger Information der Vereine fortgesetzt.“
In diesen Kontext muss man auch setzen, dass das SWFV-Präsidium vorerst noch keine Entscheidung darüber getroffen hat, ob eventuell nur die Hauptrunde zu Ende gespielt werden kann oder ob die Saison komplett, also mit Aufstiegs- und Abstiegsrunden, über die Bühne gehen könnte. „Wir fahren da weiter auf Sicht und werden im Präsidium die weitere Vorgehensweise am 11. Dezember besprechen“, sagt Rolland.
Klar ist, dass der SWFV mit seinem Modus von Anfang an vorgebaut hat. Anders als im Fußballverband Rheinland, wo eine „normale“ Saison gestartet wurde und wo jetzt wieder darüber diskutiert wird, mit welchem Szenario eine Wertung erfolgen kann, ist beim SWFV die grundsätzliche Vorgehensweise eindeutig. Um die Saison zu werten, reicht es aus, die Hauptrunde zu Ende zu spielen. Offen ist allerdings, ob eine Klasse im Verband nur die Hauptrunde absolvieren darf, während eine andere auch noch Auf- und Abstiegsrunden über die Bühne bringt, um zu einer Wertung zu kommen. Sascha Nicolay