Koblenz

In Koblenz fängt die Arbeit für Sander jetzt erst an

Die Saison ist zu Ende, aber an Urlaub ist bei TuS Koblenz noch nicht zu denken. Weder für die Spieler, die noch drei Wochen zu erscheinen haben – und schon gar nicht für Trainer Petrik Sander, für den die Arbeit nach dem Zweitliga-Abstieg erst richtig beginnt. Nach seiner Vertragsverlängerung macht sich der 49-Jährige daran, eine schlagkräftige Truppe für die Dritte Liga zusammenzustellen.

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Und Sander wäre nicht Sander, wenn er nicht mit einer gesunden Portion Realitätssinn an die Sache herangehen würde. Während sowohl Geschäftsführer Wolfgang Loos als auch Präsident Werner Hecker eine Etage tiefer „oben mitspielen“ wollen, legt sich der Coach noch nicht auf eine Zielsetzung fest. Wie denn auch – „ich weiß ja noch gar nicht, wie die Mannschaft aussehen wird“, so Sander.

Natürlich hat der 49-Jährige aber konkrete Vorstellungen vom künftigen Koblenzer Kollektiv auf dem Rasen. Um zwei, eventuell drei gestandene Profis will Sander ein junges Team aufbauen, das in jedem Fall konkurrenzfähig ist. Wobei der Coach nicht nur aus seinem kurzen Intermezzo beim VfR Aalen weiß, „dass die Dritte Liga eine sehr gefährliche Liga ist“. Soll heißen: Aufstiegsambitionen und Abstiegsangst liegen dort erfahrungsgemäß ganz dicht beisammen, „wir werden von Beginn an sehr konzentriert an die Sache herangehen müssen“.

Mit Namen hält sich der Trainer noch zurück, was auch damit zusammenhängt, dass nach wie vor nicht klar ist, welches Budget ihm zur Verfügung steht. Beim aktuellen Personal sind indes schon deutliche Tendenzen zu erkennen. Von der Elf, die sich am Sonntag mit einem 1:1 in Frankfurt aus der Liga verabschiedete, werden laut Sander „mit Ausnahme von Dieter Paucken nicht allzu viele übrig bleiben“. Die Vertragsverlängerung mit dem Torwart scheint demnach nur noch eine Formsache zu sein. Auch Eigengewächse wie Lars Bender, Michael Stahl oder Patrick Schmitt spielen in seinen Überlegungen eine Rolle – zumal sie mit einem Vertrag bis 2011 ausgestattet sind. Deutlicher Beleg: Stahl stand erstmals in dieser Saison in der Startelf, Bender durfte in der zweiten Halbzeit Werbung in eigener Sache machen.

Auf der anderen Seite stehen etliche TuS-Profis vor einer ungewissen Zukunft. Dazu zählt zum Beispiel Tom Geißler, der mit der TuS bereits den dritten Abstieg seiner Karriere zu verkraften hat. „Das wünscht man niemandem“, sagt der 26-Jährige, der wohl schon aus privaten Gründen gern in Koblenz bleiben würde. „Ich lasse jetzt mal alles auf mich zukommen“, so Geißler.

Zu jenen, die sich keine Sorgen machen müssen, zählt Manuel Hartmann. Dem TuS-Kapitän liegen nach eigenen Angaben mehrere Angebote von Zweit- und Drittligisten vor, die er derzeit prüft. Hartmann: „Eine Entscheidung fällt in den nächsten zwei, drei Wochen.“ Es wird nicht die einzige rund um TuS Koblenz bleiben.

Sven Sabock