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Bad Ems

Tabula rasa: VfL Bad Ems stellt die Uhren auf Null – Traditionsverein wagt fast kompletten Neuaufbau

Von Stefan Nink
Viel Detailarbeit im taktischen Bereich wartet auf Trainer Frank Wendland, der mit ein paar alten Kumpels beim VfL eingestiegen ist, um den Traditionsverein wieder auf Vordermann zu bringen. Foto: Andreas Hergenhahn/Archiv
Viel Detailarbeit im taktischen Bereich wartet auf Trainer Frank Wendland, der mit ein paar alten Kumpels beim VfL eingestiegen ist, um den Traditionsverein wieder auf Vordermann zu bringen. Foto: Andreas Hergenhahn/Archiv

Beim VfL Bad Ems, einst eines der Flaggschiffe des Fußballverbandes Rheinland, geht's dieser Tage mal wieder mächtig rund. Während bedingt durch die Corona-Pandemie überall fast gespenstische Ruhe auf und um die Sportplätze herum herrscht, dreht sich in der Kurstadt das Personalkarussell einmal mehr rasant schnell. Eine Gruppe alter VfLer, die seit langem befreundet sind und gut miteinander können, hat sich unterdessen bereit erklärt, dem im Jahr 1919 gegründeten Traditionsverein aktiv unter die Arme zu greifen und mitzuarbeiten, dass es mittelfristig an der Lahn wieder aufwärts gegen kann.

Lesezeit: 3 Minuten
„Urgesteine“ kehren zurück „Wir haben unsere grundsätzliche Bereitschaft für ein Engagement beim VfL signalisiert. Dazu ist es aber unabdingbar, dass Tabula rasa gemacht wird. Das hat grundsätzlich nichts mit den bisher handelnden Personen zu tun. Wir sind aber der Auffassung, dass alte Zöpfe abgeschnitten werden müssen, um gemeinsam den Blick nach ...
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Stefan Nink zur Lage beim VfL Bad Ems: Der Aufbruch ist die letzte Chance

Nach überaus unruhigen zwei Jahren wird der x-te personelle Umbruch nach der x-ten Zerreißprobe die Zukunft des VfL Bad Ems weisen. Schafft der Traditionsverein die berühmte Kehrtwende oder ist der Anfang vom Ende längst eingeläutet?

Es war höchste Zeit, dass sich alte VfLer, die nicht nur schöne, sondern auch sportlich erfolgreiche Tage in diesem Verein erlebt haben, einen Ruck geben und dem Dahinsiechen einer alten Marke nicht länger zuschauen. Es war höchste Zeit, dass der „Jahrmarkt der Eitelkeiten“ mit der Frage, wer denn beim VfL gerade gegen wen arbeitet, geschlossen wird. Der Aufbruch mit Leuten „mit Stallgeruch“ ist vermutlich die letzte Chance, wieder in die Spur zu finden. Hut ab vor Fußballern wie Wieseler, Jores, Wendland und Co. Sie sind Fachleute genug, um genau zu wissen, auf was sie sich nach reiflicher Überlegung eingelassen haben. Gespaltet wurde gerade in jüngster Vergangenheit genug. Nun gilt es, nicht nur an einem Strang, sondern gleichzeitig wieder in eine Richtung zu ziehen.

Die neue Orientierung und das Besinnen auf alte Tugenden mit lokalen Identifikationsfiguren ist zunächst zwar lobenswert, kann aber nur ein erster kleiner Schritt in eine sportlich rosigere Zukunft sein. Denn bei aller Anfangseuphorie sollte es mittelfristiges Ziel sein, die Streithähne aus der Stadt wieder an einen Tisch zu bringen und konstruktiv Hand in Hand an der Zukunft des Bad Emser Fußballs zu arbeiten. Denn zwei Vereine, die sich in der Kleinstadt in provinzieller Feindschaft gegenüberstehen, sind keine Basis für eine halbwegs erfolgreiche Zukunft.

E-Mail an stefan.nink@rhein-zeitung.net

Neuer Verein: VfB 2020 Nassau als nächster „Ableger“ des VfL Bad Ems gegründet

Nach den Sportfreunden Bad Ems, die sich vor rund zwei Jahren aus ehemaligen VfL-Mitgliedern um Achim Wunsch und Kay Ludwig gegründet hatten, gibt es nunmehr an der unteren Lahn einen weiteren Klub, der auf Initiative früherer Bad Emser entstanden ist. Es handelt sich um den bereits im Vereinsregister geführten VfB 2020 Nassau, bei dem mit Artur Boss ein ehemaliger Spieler als Chef und mit Daniel Knoll (2. Vorsitzender) und Dirk Kaschinski (Geschäftsführer) ehemalige VfLer das Zepter schwingen und eigene Ideen umsetzen wollen.

Gerüchten zufolge soll der VfB 2020 bereits die Zusage von rund zwei Dutzend Spielern haben, die meisten von ihnen sollen bis dato das Trikot des VfL Bad Ems getragen haben. „In all den Jahren hat es das noch nicht gegeben, dass sich aus einem Verein heraus ein anderer gründet. Dies passiert uns nun bereits zum zweiten Mal. Aber der VfL mit viel Tradition wird auch das überleben“, bleibt Ulrich Schneider, der langjährige Vorsitzende des VfL Bad Ems, positiv. stn

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