Lillehammer (dpa) - Rekordweltmeister Toni Eggert ist eineinhalb Jahre nach seinem Rücktritt mit seinem neuen Partner Florian Müller zu seinem 55. Rodel-Weltcupsieg im Doppelsitzer gefahren. Beim Comeback in Lillehammer war der 36-Jährige nach den beiden Läufen im Olympia-Eiskanal von 1994 nicht zu schlagen. Der sechsmalige Gesamt-Weltcupsieger hatte zuletzt als Trainer in den USA gearbeitet, weil sein langjähriger Partner Sascha Bencken genug von der Tingelei hatte und mehr Zeit für seine Familie haben wollte.
«Wir haben bewiesen, dass wir Rennfahrer sind. Das ist natürlich supertoll, das kann uns jetzt Selbstvertrauen geben für die nächsten Wochen», sagte Altmeister Eggert, der seinen Schlitten als einziger Rennrodler komplett selbst baut und zusammen mit dem 23-jährigen Müller bei Olympia 2026 Gold gewinnen will - nach Bronze und Silber 2018 und 2022.
«Jetzt dürfen wir nur nicht überheblich werden und denken, es läuft», sagt Eggert und warnte vor allzu großer Euphorie: «Manchmal gibt es auch kleine Rückschläge.» Fünfte und Sechste beim Auftakt in Norwegen wurden die Rekord-Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt und Hannes Orlamünder/Paul Constantin Gubitz.
Taubitz-Sieg im Einzel, Platz zwei im Damen-Doppel
Die fünfmalige Weltmeisterin Julia Taubitz zeigte beim Auftakt ihre ganze Klasse. «Mit einem Sieg in die Saison zu starten ist supercool», sagte die 28-Jährige. Nach Bahnrekord im ersten Lauf setzte sich Taubitz im Damen-Einzel mit einem Vorsprung von 0,092 Sekunden vor der Amerikanerin Emily Sweeney durch.
Im Frauen-Doppelsitzer mussten sich zuvor Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal nur den siegreichen Amerikanerinnen Chevonne Forgan und Sophia Kirby mit einem Rückstand von 0,017 Sekunden geschlagen geben.
Ex-Weltmeisterin Dajana Eitberger (33) stürzte mit ihrer neuen Rodel-Partnerin Magdalene Matschina (19). «Das ist sehr, sehr bitter. Eine bittere Pille, die wir gerade schlucken müssen», sagte die frühere Einzel-Weltmeisterin Eitberger. «Mir geht es gut. Aber die Dajana hat ein paar kleine Wehwechen», sagte Matschina und kündigte an: «Aufstehen und weitermachen.» In Innsbruck-Igls geht es in der nächsten Woche weiter.
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